Welche Gegenstromanlage passt zu meinem Pool?

Wer sich beim Schwimmen so richtig auspowern möchte, der braucht einen Pool mit Gegenstromanlage. Durch eine Gegenstromanlage verwandelt sich selbst ein kleines Becken in eine Fitness-Anlage.

Wie sinnvoll ist eine Gegenstromanlage?

Grundsätzlich ist eine Gegenstromanlage erst einmal immer zu empfehlen, da sich ihr Pool dadurch vielfältiger nutzen lässt. Eine Gegenstromanlage erlaubt es, unabhängig von der Beckengröße lange und ausdauernde Strecken zu schwimmen – man bewegt sich nämlich immer auf derselben Stelle. Vor allem bei einem relativ kleiner Pool umgeht man somit dem ständigen Wenden beim Bahnenschwimmen. Damit erscheinen sogar sehr kleine Becken endlos lang. Diese Funktion wertet jeden Pool noch einmal enorm auf und kann hervorragend für das Training eingesetzt werden, sowohl für ambitionierte Spieler, als auch für Hobbyschwimmer.

Wichtig ist, dass die Gegenstromanlage zur jeweiligen Nutzergruppe passt. Und das sowohl im Hinblick auf die Leistung und mögliche Fitnessreserven in der Zukunft als auch auf andere Nutzungen der Anlage – zum Beispiel für Massage oder zum Spielen für die Kinder. Darüber hinaus eignen sich Gegenstromanlagen auch zur Benutzung im Rehaprogramm für Verletzte und für Aquafitness.

Pool mit Gegenstromanlage: Das sind die Vorteile

  • Wenn man auf der Stelle schwimmt, lernt man die Bewegungen im Wasser zu koordinieren. Auf diese Weise wird das Schwimmenlernen gefördert.
  • Das Schwimmen gegen die Strömung ermöglicht eine sportliche Tätigkeit und bietet somit die Möglichkeit, den Körper zu Hause zu trainieren. Schwimmen ist ein der effektiver Allround-Sport, womit man alle Muskelgruppen trainieren kann.
  • Beim Gegenstromschwimmen werden die Muskelschmerzen und Verspannungen durch die belebende Massage gelindert.
  • Je nach Einstellung bietet das Schwimmen gegen die Strömung viel Spaß für die ganze Familie. Jeder genießt den Wellengang, der durch die Gegenstromanlage ermöglicht wird.

Wie funktioniert eine Gegenstromanlage?

Eine Gegenstromanlage ist technisch gesehen nichts anderes als eine übergroße Einlaufdüse. Durch ein im Becken ­bündig eingebautes Düsengehäuse saugt eine über eine Saug- und Druckleitung angeschlossene Pumpe Poolwasser an und führt es mit ­einem kräftigen Strahl über eine oder mehrere regelbare Düsen ins Schwimmbecken zurück. Dabei legt das Wasser nur ganz kurze Rohrstrecken zurück, da die komplette Installation mit Verrohrung und Pumpe in einem Technikschacht verbaut ist. Eine Vielzahl von Öffnungen um das Düsen­gehäuse herum sorgen für eine geringe und damit ungefährliche ­Ansaugströmung.

Welche Arten von Pool mit Gegenstromanlage gibt es?

Gegenstromanlagen gibt es nicht nur als Einbauteile, sondern auch zum Einhängen. Diese werden an der Umrandung befestigt und ragen in den Pool hinein. Das hat den Vorteil, dass man die Anlage jederzeit nachrüsten und bei einem Defekt gegebenenfalls austauschen kann. Der Nachteil daran: Einhängeanlagen sind meist nicht so schön und ästhetisch wie Einbauanlagen. Zu wohltuender Entspannung können übrigens eingebaute Wellnessfunktionen beitragen. Für ein wohliges Ambiente sorgen zum Beispiel immer öfter LED-Leuchten.

Es gibt zusätzlich Anlagen mit einer oder mit zwei Düsen. Zwei Düsen produzieren eine natürlich kraftvollere Strömung. Je nach Leistung sollten sie zirka 25 – 30 Zentimeter unter der Wasseroberfläche positioniert sein. Der Abstand zu den Seitenwänden sollte mindestens 1,50 Meter betragen, damit man beim Schwimmen ausreichend Platz hat. Düsen im Doppelpack können entweder nebeneinander oder untereinander angebracht sein. Variante Eins erzeugt eine breiter aufgefächerte Strömung, gegen die sich besser anschwimmen lässt. Variante Zwei hat den Vorteil, dass der Wasserdruck nicht nur auf die Brust des Schwimmers, sondern auch auf die Beine gerichtet ist.

Welche aktuellen Modelle von Gegenstromanlagen gibt es?

Ausgezeichnete Turbinanlage

Die patentierte Technologie der Turbinenanlage „HydroStar“ von Binder hat schon viele Auszeichnungen erhalten, darunter auch den renommierten „Golden Wave Award“ von Schwimmbad+Sauna. Die Gegenstromanlage erzeugt eine angenehme, kraftvolle Strömung ohne Spritzwasser, die den Körper gleichmäßig umfließt. Das System eignet sich sowohl für Wellnessanwendungen wie auch für ein anspruchsvolles Schwimmtraining. Unter dem Namen „EasyStar“ wird auch eine Anlage zum Nachrüsten angeboten.

HydroStar erzeugt eine breite, kraftvolle Strömung wie in einem Fluss. Foto: Binder

Power mit Propeller

Die propellerbetriebene Gegenstromanlage „Power-Stream“ von Lahme ist seit der Poolsaison 2022 in zwei verschiedenen Ausführungen erhältlich: zum einen mit einem 2,6 Kilowatt-Motor, der eine Durchflussmenge bis zu 270 Kubikmeter pro Stunde ermöglicht. Und zum anderen mit einem 5,5 Kilowatt-Motor, der einen Durchfluss bis zu 400 Kubikmeter pro Stunde ermöglicht. Der Einbausatz ist für beide Anlagen identisch, so dass Poolbesitzer später ohne Probleme ihre 2,6-Kilowatt-Anlage auf 5,5 Kilowatt upgraden können.

Durch den Propeller wird eine breite Strömung mit weniger Spritzwassser erzeugt. Foto: Lahme

Die Masse sollte stimmen

Zum Programm des Pool- und Wellnessverbunds Sopra AG gehören auch Gegenstromanlagen: sowohl stationäre Modelle, die schon beim Poolbau installiert werden als auch mobile Anlagen zum Nachrüs ten. Als Voraussetzung für den Einbau oder die Nachrüstung sollte vor allem auch die Poolgröße stimmen. Die Beckenlänge sollte mindestens vier Meter und die Breite mindestens 2,50 Meter betragen. Ein runder Pool sollte einen Durchmesser von mindestens vier Metern aufweisen, so die Sopra-Experten.

Die hier gezeigte Anlage wurde in einem zehn mal 3,70 Meter großen Becken eingebaut. Foto: Sopra

Strömung knapp unter der Wasserlinie

Ein Powerpaket ist die Gegenstromanlage „JetStream TriVa“ von UWE. Ihre Düsen sind so konzipiert, dass sie eine flache und kraftvolle Strömung knapp unter der Wasseroberfläche erzeugen. Erhältlich ist die Anlage in drei Ausführungen mit einer Pumpenleistung von 75 Kubikmetern bis 225 Kubikmetern.

Die Gegenstromanlagen bewegen bis zu 225 m³ Wasser pro Stunde und werten selbst kleinste Schwimmbecken spürbar auf. Foto: UWE

Schwimmtraining auf hohem Niveau

Zum Großhandelsprogramm von Behncke gehört auch die Gegenstromanlage „EVAstream“. Die kompakte Turbinenschwimmanlage bietet sogar Wettkampfsportlern ein herausforderndes Training auf hohem Niveau. Die Strömungsgeschwindigkeit lässt sich aber auch an den jeweiligen Schwimmer anpassen. Aquajogging, Entspannung und Wasserspaß sind ebenfalls möglich.

Die Strömungsgeschwindigkeit lässt sich ganz einfach an das Niveau des Schwimmers anpassen. Foto: Behncke

Außergewöhnliches Design

Ausgefeilte Technik, kombiniert mit einem unverwechselbaren Design, charakterisiert die Gegenstromanlage „Xanas“ von Fluvo. Nicht ohne Grund wurde sie mit dem „Plus X Award“ (Innovationspreis für Technologie, Sport und Lifestyle) in den vier Kategorien High Quality, Design, Bedienkomfort und Funktionalität ausgezeichnet. Sie wird wahlweise mit einer intelligenten Steuerung mit Sensortastern oder mit einer mechanischen Steuerung mit Drehgriffen angeboten. Sie ist über den qualifizierten Fachhandel erhältlich.

Farbvarianten: Anthrazit, Weiß, Edelstahl glänzend und Edelstahl matt. Foto: Fluvo

Die Leistung um 40 Prozent gesteigert

Aktuell stellt Ospa die neue Gegenstromanlage „Ospa TopSwim 3“ vor. Sie ist eine Weiterentwicklung der bisherigen „TopSwim“- Anlage: Durch eine weitere Optimierung der Düsen und eine effizientere Pumpe konnte die Leistung um 40 Prozent gesteigert werden. Rein optisch entspricht das neue Modell weitestgehend der vorhergehenden Version. In Verbindung mit der Steuerung „Ospa-BlueControl“ kann man verschiedene persönliche Trainingsabläufe mit aufeinander folgenden Leistungsstufen erstellen. Deren Stärke und Dauer lassen sich individuell regulieren. Ein einzigartiges Stilelement ist die optionale RGB-Beleuchtung der Düsen. Sie leuchten in einer der Leistung entsprechenden Farben. So ist die Leistungsstufe während des Schwimmens erkennbar.

Die Leistung kann in 5 Stufen über den Ospa-SensorTaster eingestellt werden. Foto: Ospa

Quadrat wird zum modernen Design

Fitness und Wellness für die ganze Familie bietet die Gegenstromanlage „Xanas“, die zum Programm des Systemverbunds Topras gehört. Das Bild unten zeigt die viereckige Designvariante „Q-Line“, die sich harmonisch in die kubische Formensprache moderner Poolanlagen einfügt. Bei der Gestaltung der Anlage stand das Grundelement Quadrat im Mittelpunkt, die Formensprache wurde aufs Wesentliche reduziert. Durch das auffällige Design der Blende (Edelstahl oder Kunststoff) wird die Gegenstromanlage zu einem optischen Highlight für den Swimmingpool. Sie ist für alle Beckenarten und auch für den nachträglichen Einbau geeignet.

Für alle Beckenarten und nachträglichen Einbau geeignet. Foto: Topras

Welche Fehler gilt es bei der Anschaffung einer Gegenstromanlage zu vermeiden?

Sicherheit für alle Anwender ist ein wichtiger Aspekt. Daher sollte man Komplettsysteme namhafter Hersteller wählen, die solche Anlagen bereits seit Jahrzehnten entwickeln und bauen. Wir empfehlen außerdem, sich bereits im Vorfeld Gedanken über die Art der individuellen Nutzung zu machen. Dazu gehört zum Beispiel, das eigene aktuelle sowie das zukünftig angestrebte Leistungsniveau realistisch einzuschätzen – etwa anhand der Zeit, die man für eine Strecke von 1 000 Metern braucht. Eine zu schwach ausgelegte Anlage erfüllt nicht ihren Zweck für einen routinierten Sportler, der die Herausforderung sucht. Eine stärker dimensionierte Anlage, deren Intensität bedarfsgerecht auf den jeweiligen Nutzer eingestellt werden kann, ist oft die langfristig bessere Lösung.

Prinzipiell ist im Hinblick auf die Planung darauf zu achten, dass innerhalb des Beckens möglichst wenige Geometrien vorhanden sind, die die Strömung beeinflussen. Das können etwa ungünstig angeordnete Treppen oder Liegen sein.

Wie viel kostet eine Gegenstromanlage?

Einsteiger-Gegenstromanlagen von qualitativ hochwertigen Anbietern gibt es bereits für Budgets im unteren vierstelligen Bereich. Hier finden Normalschwimmer ein hervorragendes und großes Angebot von Anlagen in einem ansprechenden Design. Die geeignete Ausstattung für sportliche und trainierte Schwimmer liegt oberhalb dieses Bereichs. Hinzu kommt jeweils noch die Installation. Die damit verbundenen Kosten lassen sich allerdings nicht pauschal beziffern, da die örtlichen Gegebenheiten, wie etwa die Positionierung der Technik, berücksichtigt werden müssen.

Wie viel Strom braucht eine Gegenstromanlage?

Der Betrieb einer Gegenstromanlage benötigt selbstverständlich Energie. Der Verbrauch ist von der Nutzungsdauer und Intensität abhängig, da die führenden Gegenstromanlagen mittlerweile auch frequenzgesteuert arbeiten und in vielen verschiedenen Leistungsstufen – je nach Trainingszustand des jeweiligen Nutzers – betrieben werden können. Meist ist die durchschnittliche wöchentliche Laufzeit relativ kurz, da die Anlage nur zeitweise eingeschaltet ist. Der gesamte Energieverbrauch ist daher eher gering. Der Verbrauch je nach Anlagensystem liegt im Volllastbetrieb bei etwa 1,7 Kilowatt und im Hochleistungsbereich (3 Pumpen) bei 3 x 3,5 Kilowatt pro Stunde.

Unser Fazit zum Thema Gegenstromanlage

Eine Gegenstromanlage ist immer dann sinnvoll, wenn nicht genug Platz im Pool vorhanden ist, um ordentlich zu schwimmen oder wenn man nicht für jede Bahn eine Kehrtwende machen möchte. Auch in kleinen Pools lässt sich damit endlos schwimmen. Darüber hinaus ist ein einstellbarer Gegenstrom extrem nützlich, wenn man verschiedene Trainingsmethoden anwenden will. Schwimmen ist auch gesundheitstechnisch gesehen ein absolut gesunder Sport, vor allem weil es die Gelenke schont.

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