Die mechanische Poolfiltration

Die Poolfiltration ist ein wesentlicher Schritt für die optimale Reinigung des Schwimmbadwassers. In diesem Artikel stellen wir Mittel, Wege und Technologien der mechanischen Poolfiltration vor.

Die individuellen Vorlieben bezüglich Gestaltung, Ausstattung und Bauart mögen unterschiedlich sein, in einem Punkt sind sich aber aktuelle und zukünftige Poolbesitzer einig: Das wichtigste Ziel bei Planung und Bau eines Schwimmbeckens ist quellfrisches, geruchloses und klares Beckenwasser. Um dieses zu erreichen ist die Poolfiltration ein wichtiger Faktor im Wasserkreislauf.

Denn die Qualität des Schwimmbadwassers ist nicht nur von der Desinfektion abhängig. Weitere wichtige Faktoren sind auch der Filter, seine Laufzeiten, die Rückspülung sowie die Beckendurchströmung. Nur alle Faktoren zusammen ergeben eine gute Wasserqualität. Und umso mehr Schwimmbäder mit der mechanischen Filtration arbeiten, umso geringer ist der Einsatz des Desinfektionsmittels.

Was bewirkt die Poolfiltration?

Die Poolfiltration hat die Aufgabe, das Schwimmbadwasser klar und sauber zu halten. Ein Teil des Wassers wird entweder per Skimmer oder über die Überlaufrinne in den Aufbereitungskreislauf befördert. Mit Hilfe der Poolfiltration werden dann nicht erwünschte Stoffe wie Haare, Textilfasern oder Hautschuppen aus dem Wasser entfernt. Schmutz und andere schädliche Rückstände können somit nicht in Kontakt mit unserer Haut kommen. Parallel wird dadurch auch der Algenwuchs verhindert. Es handelt sich dabei um einen Kreislauf mit einer Pumpe und eine bestimmte Anzahl von Filter-Ausrüstungen.

Die Auswahl der Anlage für die Poolfiltration ist ein zentrales Element für Ihren Pool, das die Wartungsfreundlichkeit und das Pflegebudget Ihres Pools beeinflusst. Nimmt man den menschlichen Körper zum Vergleich, erfüllen die Pumpe und die Filtration für den Pool die Funktion, die das Herz und das Herz-Kreislaufsystem für den Menschen erfüllen. Anders gesagt ist die Poolfiltration für das gute Funktionieren Ihres Schwimmbeckens unerlässlich.

Welche Arten der mechanischen Poolfiltration gibt es?

Die Filtration von Schwimmbädern kann mit verschiedenen Technologien durchgeführt werden. Zu den beliebtesten Poolfiltern gehören jedoch Sandfilter, Glasfilter, Kartuschenfilter und Aktivkohlefilter. Allen Technologien haben gemeinsam, dass sie in einem geschlossenen Kreislauf arbeiten. Trotzdem gibt es natürlich zwischen den Arten der Poolfiltration einige Unterschiede, die wir folgend aufbereitet haben.

Sandfilter

Die weiterhin gebräuchlichste Bauart der Poolfiltration bei privaten Schwimmbädern sind Sandfilter. Als Filtermaterial kommt hier spezieller Quarzsand zum Einsatz, an dessen feinen Körnern sich die Schmutzpartikel beim Passieren anlagern. Der Sandfilter ist für die Poolfiltration vor allem aufgrund der sehr einfachen Reinigung und hoher Filterfeinheit beliebt. Eine Sandfilteranlage eignet sich vor allem für die Reinigung von großen Pools. Ein Nachteil dieser Form der Poolfiltration ist die erforderliche Ableitung zum Kanalanschluss, was die Installation aufwendiger macht. Ein Sandfilter ist etwas teurer in der Anschaffung, im Betrieb allerdings kostengünstiger.

Ausgewechselt werden sollte der Sand je nach Verschmutzung erst nach einem bis drei Jahren. Sollte es vorkommen, dass Sand in das Wasser gelangt, liegt es meist an der falschen Korngröße oder a uch Beschädigungen an Teilen der Anlage können zu einem Sandeintrag in das Badewasser führen. Mit einem Poolreiniger lässt sich der Sand dann gut entfernen, nur wenn er an der Oberfläche ist, kann hingegen ein Skimmer schon gut helfen.

Glasfilter

Dieses eher neue Filtersystem liegt sehr im Trend und ist hinsichtlich der Filterfeinheit und Wartung der Sandfiltration sehr ähnlich. Filterglas ist etwas nachhaltiger und umweltfreundlicher als Filtersand, da es mit reduziertem Wasser-, Chemie und Energieverbrauch einhergeht. Durch die glatte Oberfläche werden kleinste Partikel zudem nicht nur gefiltert, sondern auch die Keimbildung verhindert. Einen weiteren Vorteil stellt zudem auch die längere Verwendungsdauer dar, da das Filterglas mit bis zu vier Sommern fast doppelt so lang wie der Sand verwendet werden kann. Langfristig liegt es preislich damit kaum höher. Da es gegenüber Sandfilter fast nur Vorteile hat, könnte der Glasfilter den Sandfilter als führende Art in der Poolfiltration ablösen.

Kartuschenfilter

Der Kartuschenfilter ist als Möglichkeit der Poolfiltration sehr geeignet für kleine Pools bzw. Aufstellpools. Die Installation der Anlage ist einfach, denn ein Anschluss ist nicht erforderlich, da hier eine geringere Leistung des Poolfilters ausreicht. Der Filter wird außerdem von vielen wegen der Filterqualität und dem geringeren Wasserverbrauch bevorzugt. Die Reinigung erfolgt durch das Spülen der Kartusche mit einem Wasserstrahl.

Allerdings können durch den Kartuschenfilter nicht alle unerwünschten Partikel aus dem Schwimmbadwasser ausgefiltert werden. Dann muss man gegebenfalls mit einem Poolsauger noch nachhelfen. Bei Whirlpools und Jacuzzis im Innenbereich kommen Steine oder Sand nur selten vor, weshalb sich ein Kartuschenfilter dort ideal zur Reinigung eignet. Außerdem ist ein Kartuschenfilter kostengünstiger als die anderen Filtervarianten, ist im Betrieb jedoch teurer.

Aktivkohlefilter

Aktivkohle besteht aus Kohlenstoffmasse in sehr feiner und poröser Struktur. Bereits ein Gramm weist eine Oberfläche von 1500 m² auf, weshalb dieser Stoff hervorragend als Adsorptionsmittel geeignet ist. Aktivkohlefilter filtern Mikroplastik, Bakterien, Keime, Legionellen und bestimmte Schwermetalle zu etwa 99% aus dem Wasser. Bei der Poolfiltration mit einem Aktivkohlefilter bleiben so zahlreiche Substanzen an der Kohle hängen, die dann durch Rückspülungen ausgeleitet werden. Damit werden auch lästige Gerüche beseitigt und ferner Restgehalte an Ozon und Chlor eliminiert.

Wie oft muss das Wasser im Pool gefiltert werden?

Der Pool im Garten ist bei kompletter Sauberkeit richtig genießbar. Das geschieht aber natürlich nicht von alleine. Nur durch regelmäßiges Filtern des Pools bleibt das Wasser klar. Aber wie oft ist das nötig? Zu empfehlen ist auf jeden Fall den Poolinhalt zweimal am Tag komplett zu filtern. Wie lange die Prozesse dauern, hängt mit der Größe des Pools, der Menge an Wasser und der Kapazität der Filterpumpe zusammen. In der Regel sollte die Poolpumpe in etwa alle drei oder vier Stunden den kompletten Poolinhalt einmal und zwischen sechs bis acht Stunden zweimal umwälzen. Die Poolfilterpumpe sollte aber nicht länger als 10 Stunden pro Tag angeschaltet sein, da sich sonst ihre Lebensdauer verringert.

Wann und bei welchem Wetter ist das Filtern am besten?

Das Poolwasser zu den wärmsten Stunden des Tages zu filtern macht am meisten Sinn, denn in diesen Zeiten ist die Wahrscheinlichkeit von Algenwachstum am größten. Problematisch ist nur manchmal, dass die Besitzer auch genau dann in das kalte Nass hüpfen wollen. In diesem Fall sollten Sie die Poolfiltration vor und nach dem Schwimmen durchführen. Lassen Sie Ihre Pumpe dann am besten etwas länger laufen, um Algenwachstum zu vermeiden. Wenn Sie zusätzlich ein Frühschwimmer sind, schalten Sie die Pumpe am besten zwischen den Poolnutzungen ein. Während dem Schwimmen sollten Sie die Poolfiltration besser nicht durchführen.

Je höher die Außentemperatur ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Algen bilden. Deshalb sollten Sie bei hohen Temperaturen über 30°C den Pool länger filtern. Im Herbst und Winter dagegen ist es für Algen bei niedrigeren Temperaturen zu kalt, sodass die Poolfiltration in diesem Zeitraum nicht durchgeführt werden muss.

Auf welche Parameter kommt es bei der Poolfiltration an?

Filterbehälter

  • Größe und Höhe
  • Außendurchmesser
  • Anschluss
  • Filterfläche
  • Gewicht

Filteranlage

  • Größe und Volumenstrom
  • Spannung
  • Leistung

Aktuelle Produkte für die mechanische Poolfiltration

Filterparade für Sand und Glas

Ganze Paraden an Filteranlagen bietet der chinesische Hersteller Emaux an. Insgesamt neun unterschiedlich große gibt es von den „MFV“-Filtern der „Max Series“. Im Wesentlichen unterscheiden sie sich in der maximalen Durchflussmenge und dem Volumen an Filtermedien. Der kleinste nimmt 40 kg Sand auf und bewältigt 7 m3 Wasser pro Stunde. Der größte fasst 325 kg Sand und schafft 30,5 m3/h. Die Filtertanks sind nahtlos, einteilig, blasgeformt und aus hochdichtem Polyethylen. Mittlerweile bietet Emaux zu seinen Filtern auch Glasmedien an. Man misst ihnen „höhere Filtrationseigenschaften“ bei als dem bisher üblichen Quarzsand.

Das Produktsortiment von Emaux umfasst Filter und Filtersysteme für den privaten wie den gewerblichen Bereich. Foto: Emaux

Ökologisch und wirtschaftlich zugleich

„AFM“ ist ein mechanisch behandeltes Filtermedium aus grünem Glas. Laut Hersteller Dryden Aqua filtriert es mindestens 30 Prozent mehr organische Stoffe aus dem Wasser als Quarz- oder Glassand. „AFM“ ist außerdem bioresistent, das heißt, es bildet sich kein Biofilm im Bett des Filterkessels. Diese Eigenschaft macht das System gesund, ökologisch und wirtschaftlich. Weil „AFM“ deutlich kleinere Partikel aus dem Wasser entfernen kann als Sand, reduziert sich der Aufwand der Desinfektion. Das neue „AFM ng“ kann noch feinere Partikel aus dem Wasser filtern, etwa Mikroplastik, Proteine und Fette. „AFM“ wird unter anderen von Behncke vertrieben. Die Firma baut hierfür auch die entsprechende Filtertechnik und „Hardware“.

Das Filtermedium verfügt über eine hochwertige Qualität durch glasfaserverstärktes Polyester-Harz mit innerer Versiegelung. Foto: Behncke

Gut geschüttet

Die hochwertigen Filterkessel der „ProFil S“-Serie von Dinotec sind aus glasfaserverstärktem Polyester im Handlaminatverfahren hergestellt. Sie sind druckstabil und elastisch, das eingesetzte Material ist chemikalienbeständig. Die Oberfläche ist kratzfest und leicht zu reinigen. Der „ProFil S“ hat zur einfachen Befüllung und Wartung eine großzügig dimensionierte Revisionsöffnung. Besonders hilfreich: der optional erhältliche Plexiglasdeckel. Dadurch ist eine schnelle Sichtkontrolle des Filtersandes oder des Rückspülprozesses möglich. Seine Bauform ermöglicht überdies eine besonders hohe Filterschüttung, die zu einem wesentlich besseren Filtrationsergebnis führt.

Die dinotec GmbH gehört zu den international führenden Spezialisten für Wassertechnologie und Schwimmbadtechnik. Foto: Dinotec

„Zweimal effizienter als Sand“

Der „SwimClear Filter“ von Hayward arbeitet mit Patronen beziehungsweise Kartusche. Seine Filter sind 20 bis 25 Mikron fein, man geht von einer „zweimal effizienteren Filterleistung“ als bei einem Sandfilter aus. Laut Hersteller muss er nur einmal im Jahr richtig gewartet werden. Vom „SwimClear Filter“ gibt es vier verschiedene, von der Poolgröße und der zu bewältigenden Wassermenge abhängige Größen.

Seinetwegen braucht es keine Rückspülung des Poolwassers. Foto: Hayward

Mit kalibriertem Silizium

Die drei Serien „HF“, „CS“ und „CT“ der Filtertankreihe „RTF“ von BWT arbeiten mit Sand als Filtermedium. Am besten eignet sich kalibriertes Silizium der Kategorie „Ultra High Filtration Performance”, das speziell für die BWT-Filter entwickelt wurde. Die einzelnen Modelle und Baukonfektionen unterscheiden sich, wie sonst auch, bei den Parametern Durchflussmenge und benötigte Sandmenge. Sie bestehen aus einem multiaxialen Glasfasergewebe, in das Harz injiziert wurde.

Die Modelle bestehen aus einem multiaxialen Glasfasergewebe, in das Harz injiziert wurde. Foto: BWT

Besonders benutzerfreundlich

Mit „Top 10“, „Top 20“ und „Top 30“ bietet die Topras ihren Händlern und Kunden Filtersysteme in drei verschiedenen Größen und damit auch für verschiedene Pooldimensionen an. Bei allen drei Modellen kommt das Glasfiltermedium „AFM“ (Activated Filter Media) zum Einsatz. Bei der Entwicklung wurde auf die nutzerfreundliche Handhabung besonderen Wert gelegt (Entleerung, Zugänge und Bau – höhe). Der „Top 30“ dient Pools mit „gehobeneren Ansprüchen“. Er hat deshalb ein extra großes Filterbett, um noch bessere Filtrationsergebnisse zu erzielen.

Charakteristisch für alle Produkte und Geräte von Topras sind technologische Präzision und langlebige Funktionssicherheit. Foto: Topras

Exkurs: Die Flockung

Eine Filteranlage fischt in der Regel den Großteil der Schmutzpartikel heraus. Im Schwimmbecken können aber nicht alle feinste Schmutzpartikel herausgefiltert werden, sodass im Wasser leichte Trübungen entstehen können. Dies ist ein Phänomen, das in jedem Pool aufgrund der kleinen Schmutzpartikel irgendwann eintrifft. Die meisten Poolfilter können die kleinsten Partikel nicht aus dem Wasser entfernen. Um kristallklares Wasser zu erreichen, werden daher bei der Poolpflege als zusätzliche Maßnahme Flockungsmittel eingesetzt. Sie umhüllen oder binden kleinste Schmutzteilchen, um sie mechanisch filtrierbar zu machen. Damit können die Rückstände leicht abgesaugt werden.

Wichtig zu beachten: Flockungsmittel dürfen nur in Verbindung mit einer Sandfilteranlage verwendet werden! Sie müssen darüber hinaus auf die empfohlene Zugabemenge achten, damit das Poolwasser nicht unnötig belastet wird. Auch der richtige pH-Wert sollte vor Einsatz der Flockungsmittel noch einmal überprüft werden. Genau wie die anderen Schritte sollte auch die Flockung regelmäßig gemacht werden. Flockungsmittel sind dabei in flüssiger Form oder auch als Kartuschen für eine automatische Dauerflockung erhältlich.

Beispiele für Flockungsmittel

Zuverlässig entfernt

„Superflock Plus“ von Bayrol macht nicht filtrierbare Verunreinigungen filtrierbar. Es bildet im Wasser größere, flockenförmige Niederschläge. Die negativ geladenen Schmutzpartikel werden von den Flocken, die elektro-positive Ladungen tragen, angezogen. Durch die spezielle Formel und das im „Superflock Plus“ enthaltene Lanthan werden außerdem Metallionen (etwa durch eisenhaltiges Brunnenwasser) und Phosphate (Algennahrung), die für die Vermehrung von Algen verantwortlich sind, zuverlässig entfernt.

Das Unternehmen Bayrol gilt als Vorreiter in der Poolwasserpflege. Bild: Bayrol

Biologisch abbaubar

„Delphin Multiflock Bio Aluminiumfrei“ aus dem Hause Chemoform ist ein biologisch abbaubares Flockungsmittel. Es bildet besonders große und aufnahmefähige „Flocken“, sodass auch ölige Filme von Sonnencrèmes oder Metallsalze aus dem Wasser entfernt werden können. „Delphin Multiflock Bio“ war das erste natürliche Flockungsmittel auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen, nämlich auf einem Biopolymer.

Hier zu sehen ist das biologisch abbaubare Flockungsmittel „Multiflock Bio“. Foto: Chemoform

Die Unterstützung

Eine effektive Unterstützung der Aufbereitung von Poolwasser ist die Flockungsmitteldosierung. Die Firma Prominent verfügt über entsprechende Schlauch-oder Magnetdosierpumpen, bei denen auch minimale Dosiermengen exakt eingestellt werden können. Mit der via CANBus („Controller Area Network“) ansteuerbaren Schlauchpumpe „DF4a“ ist die Dosierung von Flockungsmittel regelbar. Darüber wird sie dem Wasseraufbereitungssystem zuverlässig und mit der jederzeit gewünschten Menge zugeführt.

Bei optimalen Wasserwerten kann man das Gerät ausschalten. Foto: Prominent

Fazit zur mechanischen Poolfiltration

Durch die Poolfiltration wird das Schwimmbadwasser in einem wichtigen Schritt zu klarem Wasser umgewälzt. Dadurch werden die Verschmutzungen aus dem Poolwasser rausgefiltert. Kleine Schwimmbecken werden oftmals mit einem Kartuschenfilter betrieben, größere Swimmingpools dagegen mit einem Sandfilter, da eine höhere Umwälz- und Filterleistung benötigt wird. Neu im Trend für die Poolfiltration liegt der Glasfilter, welcher eine gleiche Lebensdauer wie der Sandfilter hat, dabei allerdings um einiges umweltschonender ist. Insgesamt gibt es verschiedene Poolfilter auf dem Markt, die sich unter anderem durch Leistung und Durchflussmenge unterscheiden.

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