Einen eigenen Pool bauen: Teil 2

Sie haben sich für den Bau eines eigenen Gartenpools entschieden? Glückwunsch! Was muss man alles beachten, bevor die Bauarbeiten beginnen? Es gibt viele wichtige Faktoren: Budget, Standort, Einbindung in den Garten zum Beispiel. Dann die notwendige Technik: Pumpe, Filter, Wasseraufbereitung, Heizung. Nützlich wäre eine Abdeckung – und Wasserattraktionen steigern den Spaß.

Sparen Sie nicht am falschen Ende, wenn Sie an Ihrem Schwimmbecken dauerhaft Freude haben wollen. „Billig gekauft ist teuer gekauft.“ Ein hochwertiger Pool ist eine Anlage mit moderner technischer Ausstattung und Materialien, die auf langlebigen Einsatz ausgelegt sind.

Deshalb lohnt es sich, eine Fachfirma Ihres Vertrauens zu beauftragen. Teilen Sie Ihre Wünsche der Firma möglichst früh und detailliert mit. Nachträgliche Änderungen sind aufwendig und teuer. Es gibt auch technische Unterschiede zwischen Pools im Innenbereich (darauf gehen wir im nächsten Beitrag näher ein) und Pools im Garten.

Pool und Garten als Einheit

Machen Sie bei Ihren Planungen nicht den Fehler, den Pool isoliert zu betrachten. Zum neuen Becken gehört eine entsprechende Umgebung. Und je durchdachter ein Swimmingpool in sein Umfeld integriert ist, desto ansprechender wirkt später das Gesamtergebnis. So ist es nicht verwunderlich, dass Schwimmbad- und Gartenprofis näher zusammenrücken – oder beides aus einer Hand anbieten.

Unterschätzen Sie nicht die Baukosten – gerade wenn Sie Pool und Garten gleichzeitig neu anlegen wollen. Eine abschnittsweise Umsetzung aus Kostengründen ist nur begrenzt machbar. Warten Sie lieber, bis die finanziellen Mittel für ein komplettes Bauprojekt vorhanden sind.

Der richtige Standort des Gartenpools ist entscheidend

Entscheidend ist vor allem der richtige Standort: sonnig, windstill, nicht direkt unter Bäumen. Foto: Tom Bendix

Bei Immobilien gibt es drei Kriterien, die ihren Wert bestimmen: „Lage, Lage, Lage“. So ähnlich ist es auch beim Gartenpool. Der richtige Standort entscheidet, wenn es um Komfort und Nutzwert geht. Generell gilt: sonnig und windstill, nicht direkt unter Bäumen. Eine sonnige Lage trägt zum Wohlbefinden der Badegäste bei, die kostenlose Sonnenenergie erwärmt das Wasser. Durch eine windgeschützte Lage werden Wärmeverluste vermieden.

Wenn in der Nähe des Schwimmbeckens wenig Bäume oder Büsche stehen, erleichtert dies die Poolpflege enorm. Dann gibt es weniger Laub, das man aus dem Wasser fischen muss. Noch ein Tipp: Kurze Wegstrecken zwischen Pool und Haus sind bequem und erleichtern die optische Anbindung an die Terrasse. Nicht zuletzt ist die Bodenbeschaffenheit wichtig. Bei der Platzierung des Technikraums: unnötig lange Leitungen vermeiden, er sollte trocken, frostfrei, be- und entlüftet sein.

Was passiert, bevor die Bauarbeiten für den Gartenpool beginnen? Für den Betrieb eines Schwimmbeckens braucht man einen Wasseranschluss sowie eine Möglichkeit zur Ableitung von Abwasser. Strom ist ebenfalls wichtig. Erkundigen Sie sich rechtzeitig bei der zuständigen Behörde nach einer Baugenehmigung. Die Regelungen hierzu sind in Deutschland von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Klären Sie auch die Zufahrtsmöglichkeiten zum Standort des Gartenpools. Manche Poolbauer bieten Rundum-Sorglos-Pakete an. Das heißt, sie kümmern sich um Genehmigungen, um eventuell nötige Straßensperrungen, Kran- und Betonpumpeneinsätze sowie um die Koordination der beteiligten Gewerke.

Weitere wichtige Fragen: Wo lagern die Profis Baumaterialien und Geräte? Wie sieht es mit Zwischenlagerung und Abtransport des Erdaushubs aus? Nicht zuletzt ist es sicher kein Fehler, wenn man die Nachbarn über den geplanten Bau des Gartenpools informiert.

Pool-Technik: Notwendig und nützlich

Diese Grafik zeigt die wesentlichen Bausteine der Wasseraufbereitung. Bild: Tintometer/Lovibond

Schwimmbadwasser ist Kreislaufwasser. Deshalb muss man es mit physikalischen und chemischen Methoden regelmäßig reinigen und neu aufbereiten: mit der Wasseraufbereitung. Ihre wesentlichen Bausteine sind: Beckenhydraulik (gleichmäßige Durchströmung), Füllwasserzusatz, Flockung und ein ausreichend dimensionierter Filter, Desinfektion, pH-Wert-Regulierung.

Man braucht eine leistungsfähige Umwälzpumpe. Sie setzt den Umwälz- oder Reinigungskreislauf in Gang und sorgt für eine gleichmäßige Durchströmung des Beckens. Eine richtig dimensionierte Technik (Hydraulik, Filter) trägt viel dazu bei, Verunreinigungen frühzeitig aus dem Wasser zu holen.

Wer möchte gern ins kalte Schwimmbecken steigen? Eine Heizung kann, zumal bei Gartenpools, die Badesaison um einiges verlängern. Vor allem Wärmepumpen spielen eine große Rolle bei der Beheizung von Pools. Meist verwendet man Geräte, welche die Wärme aus der Umgebungsluft beziehen.

Eine weitere gängige Methode: Wärmetauscher, die man an die Hausheizung anschließt. Empfehlenswert sind sie beim Hausneubau, dabei legt man die Kapazität der Heizung entsprechend aus. Weitere Methoden: Blockheizkraftwerke und Solarenergie.

Eine Abdeckung spart Energie

Eine Überdachung hält die Wärme länger im Wasser und schützt vor Verunreinigungen. Foto: Tom Philippi

Es ist lohnenswert, über eine Abdeckung des Gartenpools nachzudenken. Es gibt viele Varianten. Die gängigsten sind die aus Kunststofflamellen aufgebauten Rollladenabdeckungen und die Überdachungen, die in ihrer Konstruktion an Wintergärten erinnern. Abdeckungen schützen den Gartenpool vor Verunreinigungen. Sie halten die Wärme länger im beheizten Wasser, das hilft beim Energiesparen. Berechnungen haben gezeigt, dass der Energiebedarf eines abgedeckten Pools um 70 bis 80 Prozent sinken kann.

Spaßfaktor mit Wasserattraktionen

Wasserattraktionen sind Geräte, die den Gartenpool in ein kleines Freizeitparadies verwandeln. Sehr beliebt: Gegenstromanlagen, mit denen auf kleinem Raum anspruchsvolles Schwimmtraining möglich ist. Daneben gibt es Massage-Effekte aller Art: Als Düse, Sprudellliege oder als Schwalldusche, die den Nacken massiert. Sehr effektvoll ist eine Beleuchtung, die – weiß oder farbig – Akzente setzt und Bereiche betont.

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