Per Poolheizung die Badesaison verlängern

Jeder Besitzer eines Gartenpools sollte sich mit einer guten Poolheizung beschäftigen. Mit ihr ist es möglich, bis weit in den Herbst hinein bei angenehmen Wassertemperaturen zu baden. Am besten geht das mit einer Wärmepumpe.

Vor allem Wärmepumpen spielen als Variante einer Poolheizung eine große Rolle. Grundsätzlich können sie ihre Energie aus verschiedenen Quellen ­beziehen. Vorwiegend sind es Luft-Wärmepumpen, die als Beheizung von Gartenpools zum Einsatz kommen.

Grundsätzlich funktioniert eine Wärmepumpe wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Während ein Kühlschrank die Wärme von innen nach außen leitet – dem Kühlgut also Wärme entzieht – holt die Wärmepumpe Energie aus natürlichen Quellen wie etwa die Luft. Die dort entzogene Wärme führt sie an den gewünschten Ort – in unserem Fall ins Poolwasser.

Wärmepumpe: Physikalische Effekte zur Poolheizung

Sogenannte Fluide betreiben eine Wärmepumpen. Das Wort stammt vom lateinischen „fluidus“ für „fließend“ und vom Englischen „fluid“ für „Flüssigkeit“. Es handelt sich um eine gemeinsame Bezeichnung für Gase und Flüssigkeiten. Die Wärmepumpe nutzt für ihre Funktion physikalische Effekte aus: Solche, die beim Übergang einer Flüssigkeit in die gasförmige Phase entstehen. Und solche, die beim Übergang der Substanz vom gasförmigen zurück in den flüssigen Zustand enstehen.

Wärmepumpe Poolheizung Pool Gartenpool
So funktioniert eine Wärmepumpe. Foto: Calorex

Die für die Wärmepumpe genutzten Fluide haben die Eigenschaft, dass sie bei niedrigem Druck unter Wärmezufuhr verdampfen. Nach der Verdichtung kondensieren sie auf einen höheren Druck unter Wärmeabgabe.

In der Wärmepumpe wechseln die Aggregat-Zustände

Das als Fluid verwendete Kältemittel durchläuft einen Kreislauf, in dem es ständig zwischen verschiedenen Aggregat-Zuständen wechselt:

  • gasförmig, hoher Druck, sehr warm
  • flüssig, hoher Druck, warm
  • flüssig, niedriger Druck, sehr kalt
  • gasförmig, niedriger Druck, kalt

Dabei spielen vier Komponenten des Gerätes eines Rolle. Der Verdichter: Bei der Kompression komprimiert er den Kältemitteldampf auf ein höheres Druck- und Temperaturniveau.

Im Verflüssiger (Kondensator) wird das dampfförmige Kältemittel flüssig – dabei gibt es Wärme an seine Umgebung ab. Das Expansionsventil („Drossel“) entspannt das flüssige Kältemittel auf ein niedriges Druck- und Temperaturniveau. Im Verdampfer nimmt das Kältemittel schließlich Wärme aus der Umgebung auf und wechselt in den dampfförmigen Zustand. Danach beginnt der Kreislauf von vorne.

Die Leistung der Wärmepumpe

Wärmepumpen sind für den Innen- wie den Außenbereich geeignet. Vor allem bei Gartenpools kommen ihre Vorteile zum Tragen. So hat man bei längeren Schlechtwetterperioden und in den kühleren Übergangszeiten im Frühjahr und im Herbst warmes Wasser und somit eine längere Badesaison.

Die Leistung einer Wärmepumpe misst der „COP-Faktor (Leistungskoeffizient). Er entspricht dem Verhältnis der ans Wasser abgegebenen Energie zur eingesetzten Energie. So besagt ein COP von 5, dass die Wärmepumpe pro aufgenommener Kilowattstunde (kW/h) an Strom das 5-fache an Energie ans Poolwasser abgibt. Temperatur und Luftfeuchtigkeit können den COP-Wert positiv oder negativ beeinflussen. Dies sollten Sie bei einem Vergleich verschiedener Wärmepumpen-Modelle in Betracht ziehen.

Geräuschpegel der Poolheizung

Eine Wärmepumpe können Sie im Freien im Gebüsch oder auch in einem kleinen Gartenhaus aufstellen. Wichtig ist ein niedriger ­Geräuschpegel, auf den die Hersteller hochwertiger Geräte großen Wert legen. Dabei arbeiten langsam ­rotierende Ventilatoren sehr leise. Und der Einbau des Verdichters in ein separates Fach wirkt ebenso geräuschmindernd.

Der Geräuschpegel der meisten Wärmepumpen liegt unterhalb der gesetzlich erforderten Schallschutzgrenzen. Sie stören somit weder die Nachbarschaft noch das eigene Empfinden. Dennoch sollte die Wärmepumpe weit genug entfernt vom Grundstückszaun und vom Liegestuhl stehen, um auch die geringsten Störungen zu vermeiden.

Wärmepumpe Poolheizung Pool Gartenpool
Eine Wärmepumpe lässt sich im Garten gut verstecken. Foto: Tom Philippi

Nach Hersteller-Informationen ist die Geräuschentwicklung bei manchen Geräten nicht viel mehr als ein „Blätterrauschen“. Experten empfehlen dennoch, eine Wärmepumpe nicht vor oder unter ein Fenster zu stellen. Aus Rücksicht auf die Nachbarn sollte man die Abluft möglichst nicht auf benachbarte Grundstücke richten.

Manche Modelle sind so kompakt ausgelegt, dass sie nur einen geringen Platzbedarf haben. Stellen Sie die Wärmepumpe im Freien auf, so sollte das Gehäuse aus einem witterungsbeständigen Material bestehen. Es gibt Modelle aus Edelstahl, aus einbrennlackiertem oder mit Kunststoff ummanteltem Stahl oder aus einem widerstandsfähigen Kunststoff. Geräte für den Innenraum sind größer und unterscheiden sich in der Bauart des Ventilators. Sie sind mit einem Kanalanschluss ver­sehen und verfügen über Schalldämpfer sowie Außenluftgitter.

Die Poolheizung ortsunabhängig steuern

Auch eine ortsunabhängige Steuerung von Wärmepumpen ist möglich: mit Smartphone, Tablet oder PC mit Internetzugang. Mit einer speziellen App kann man das Gerät steuern und sich über wichtige Parameter wie die aktuelle Wassertemperatur, den Betriebszustand oder andere ­Indikatoren informieren.

Wenn es darum geht, sich für die Anschaffung eines bestimmten ­Wärmepumpen-Modells zu entscheiden, sind vor allem die jeweiligen Gegebenheiten vor Ort entscheidend. Dabei sollte die Geräteauswahl nicht nur in Bezug auf die Wasserfläche und die Lage des ­Beckens erfolgen. Das Beckenvolumen sollten Sie ebenso berücksichtigen wie auch eine schnelle Aufheizzeit der Poolheizung.

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