Tipps für die richtige Wasserpflege des Swimmingpools

Niemand möchte in Mitten von Algen, Insekten oder Kalkablagerungen plantschen. Diese bilden sich aber relativ schnell, wenn die Wasserpflege vernachlässigt wird. Wir stellen fünf Schritte vor, wie sie mit Hilfe einer optimalen Wasserpflege zu einem sauberen Swimmingpool führen.

Um ein optimales Badevergnügen zu gewährleisten, sollte jeder Poolbesitzer in regelmäßigen Abständen eine Wasseranalyse und Wasserpflege durchführen. Die hohen Anforderungen an die Wasserqualität eines Pools machen eine kontinuierliche Wasserpflege und Kontrolle der relevanten Parameter nämlich unumgänglich. Denn durch jeden ­Badenden gelangen Keime sowie organische Substanzen wie Haare, Hautschuppen oder ­Kosmetika in das Wasser. Hinzu kommen gröbere Schmutz­partikel wie Staub, Blätter und Insekten, die in das Becken fallen und das Wasser ­verschmutzen.

Ziel und Zweck einer jeden Wasserpflege ist sowohl das Vermeiden einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit als auch der Erhalt der Beckenstruktur, verbundener Einbauteile sowie anderer Komponenten. Folgende Parameter sollten regelmäßig gemessen werden:

  • pH-Wert
  • Freies Chlor
  • Cyansäure
  • Alkalität
  • Salzgehalt
  • Wasserhärte

1. Die Regulierung des pH-Wertes

Wer einen sauberen Pool haben möchte, muss zuerst auf den richtigen pH-Wert des Wassers achten. Der pH-Wert zeigt an, ob das Wasser alkalisch, neutral oder sauer reagiert. Die Skala geht dabei von 0 (sauer) bis 14 (alkalisch). Ein neutraler pH-Wert zwischen 7,0 bis 7,4 ist ideal. Ist der Wert zu niedrig oder zu hoch, kann dies unangenehme Folgen für den Schwimmenden sowie den Pool haben (siehe Tabelle). Daher empfiehlt es sich, mit einem Pooltester den Wert ein- bis zweimal die Woche zu überprüfen. Dafür eignen sich manuelle Wassertester mit Teststreifen oder elektronische Wassertestgeräte.

Pool pH-Wert mit Wasseranalytik testen
Mit einem Pooltester wird bei der Poolpflege der pH-Wert manuell kontrolliert. Foto: Tintometer

Liegt der pH-Wert nicht im optimalen Bereich, müssen Mittel zur pH-Regulierung eingesetzt werden. Die pH-Senker und pH-Heber gibt es sowohl in Flüssig- als auch in Granulatform. Wer nicht ständig eigenhändig kontrollieren möchte, für den ist die automatische Poolsteuerung eine gute Wahl. Damit überwachen Sie den pH-Wert in der App. Und bei Anschluss an ein entsprechendes System (Mess- Regel- und Dosieranlage) regeln Sie den Wert für die Wasserpflege auch aus der Ferne. Aber Achtung: Einige Pflege- und Desinfektionsmittel wirken nur bei bestimmten pH-Werten – stimmt der Wert nicht, verlieren sie ihre Wirkung.

Hier eine Übersicht der Folgen bei zu niedrigen sowie zu hohen pH-Werten:

niedrighoch
– Korrosion an Metallen oder mörtelhaltigen Fugen kann entstehen– Gefahr von Hautirritationen oder Augenreizungen besteht
– Die Pumpe kann Schaden nehmen– Die Desinfektionswirkung kann abnehmen
– Hautirritationen, Schleimhautentzündungen oder Augenreizungen können auftreten– Kalkausfällungen können vorkommen
– Die Flockung kann sich verschlechtern– Die Flockung kann sich verschlechtern
Übersicht zu den Folgen von zu hohem oder zu niedrigem pH-Wert

2. Desinfektion

Verschmutztes und warmes Poolwasser bieten Bakterien und Keimen einen perfekten Nährboden, um sich schnell zu vermehren. Aus diesem Grund ist es wichtig sich regelmäßig um die Desinfektion des Schwimmbadwassers zu kümmern. Chlor ist in der Wasserpflege die am gebräuchlichste Methode zur Poolwasserdesinfektion. Poolpflegeprodukte auf der Basis von Chlor wirken extrem schnell und zuverlässig. Es ist ein sehr radikales Halogen und zeichnet sich durch ein hohes Desinfektionspotenzial gegenüber Keimen aus, beseitigt schnell und effektiv organische Verunreinigungen im Badewasser. Bei richtiger Anwendung riecht das im Wasser stark verdünnte Chlor kaum. Der typische „Chlorgeruch“ entsteht nur, wenn der Anteil an gebundenem Chlor bei der Wasserpflege im Pool zu hoch ist. Eine zu hohe Konzentration davon kann zu Augenrötungen führen. Um eine ausreichende Desinfektion zu gewährleisten, sollte konstant ein Gehalt zwischen 0,5 und 1,0 mg/l an freiem Chlor nachweisbar sein.

Oftmals wird dem Chlor als Stabilisator Cyanursäure beigefügt, um es vor einem schnellen Abbau durch die UV-Strahlung zu schützen. Die chemische Keule desinfiziert das Wasser, hat aber je nach Handhabung des Chlor-Mittels eine andere Konsistenz. Es gibt verschiedene Arten von Chlorprodukten, wie zum Beispiel Chlorgranulat, Chlortabletten oder Flüssigchlor. Außerdem haben Sie die Wahl zwischen schnell oder langsam löslichem Chlor und es gibt einen Unterschied zwischen stabilisiertem und nicht stabilisiertem Chlor. Wird Granulat verwendet, bedarf es allerdings einer regelmäßigen Kontrolle des Chlor-Gehalts.

Das Schwimmbadwasser muss dauerhaft desinfiziert sein, wenn der Badespaß ungetrübt sein soll. Foto: Lovibond Water Testing – Tintometer

Falls der Chlor-Wert abweicht, ist es ratsam, dem Wasser unverzüglich Chlor beizufügen. Dabei eignet sich das Granulat entweder für die Neufüllung des Pools nach dem Frühjahrsputz oder als Hilfsmittel, wenn die Pflege ein wenig gelitten hat. Wenn sich Algen gebildet haben, kann eine Stoßchlorung sinnvoll sein. Kommen Chlor-Tabletten zum Einsatz, entfällt die tägliche Messung. Sie werden lediglich in einen Dosierschwimmer oder Skimmer gesetzt, die das Chlor kontinuierlich ins Wasser geben. Der Wert sollte zwischen 0,5 und 1,0 Milligramm pro Liter (mg/l) liegen.

Alternative Methode zur Wasserpflege: Salzelektrolyse

Wer aus Gründen der Hautverträglichkeit nicht möchte, dass Chlor direkt dem Badewasser beigemischt wird, kann bei der Wasserpflege auf die alternative Methode der Salzelektrolyse zurückgreifen. Dabei wird im Zuge der Wasseraufbereitung die Desinfektion per Beigabe von natürlichem Kochsalz erzeugt. In einer Elektrolysezelle wird das gelöste Salz mithilfe elektrischen Stroms umgesetzt, wobei das zur Desinfektion benötigte Chlorgas entsteht. Im Gegensatz zur konventionellen Verwendung von Chlor, profitieren Badende hier von weicherem Wasser und einem besseren Gefühl auf der Haut. Zusätzlich können keine Haut-,Augen- oder Schleimhautreizungen entstehen.

3. Kampf den Algen

Eine wichtige Sache, die bei der Wasserpflege auf keinen Fall zu vernachlässigen ist, ist die rechtzeitige Vorbeugung gegen Algenbefall. Ursächlich hierfür können unter anderem die falsche Pflege, ein niedriger Chlorgehalt im Wasser oder ein abweichender pH-Wert sein. Damit der Pool stets klar und sauber bleibt, gibt es spezielle Algenverhüter, welche die Algenbildung verhindern. Die meisten Algenverhüter sind flüssig und hochkonzentriert, enthalten aber keine giftigen Stoffe. Sie sind sorglos mit allen Wasserpflegeprodukten einsetzbar.

Sie sollten allerdings beachten, dass die Mittel nur bei der Vorbeugung der Algenbildung helfen und unnützlich sind, wenn sich die Algen schon gebildet haben. In diesem Fall muss eine Stoßchlorung durchgeführt werden, bei der der pH-Wert des Wassers 7,2 betragen muss. Am Ende wird das Algizid zur Wasserpflege ins Becken gefüllt. Das verhindert eine erneute Algenbildung. Sollte die Algenbildung zu hartnäckig sein, ist es sinnvoll, den Pool komplett zu entleeren und gründlich zu reinigen.

4. Flockung verhindern

Kleine Schmutzpartikel lassen sich vom Filter oftmals nicht erfassen. Das hat zur Folge, dass sie sich im Becken ansammeln und für trübes Wasser sorgen. Diese Flockenbildung wird durch den Einsatz von Flockungsmitteln verhindert. Dadurch werden die kleinsten Schmutzteilchen umhüllt und anschließend filtrierbar gemacht. Damit können die Rückstände leicht abgesaugt werden. Dieser Vorgang wird durch elektrostatische Anziehung begünstigt: Die negativ geladenen Schmutzpartikel werden von den Flocken, die elektropositive Ladungen tragen, angezogen.

Die Flockung verbessert entscheidend die Wasserqualität durch Entfernung von Stoffen, welche die Wasserpflege stören und sich anders nicht entfernen lassen. Dies hilft Desinfektionsmittel zu sparen, da die Verunreinigungen nicht mehr chemisch abgebaut werden müssen, sondern mechanisch ausgefiltert werden.

Durch das im Superflock Plus enthaltene Lanthan werden Metall-Ionen und Phosphate zuverlässig entfernt. Foto: Bayrol

Die Flockung im privaten Schwimmbad sollte nicht erst dann vorgenommen werden, wenn das Wasser bereits trüb geworden ist, sondern regelmäßig, um Trübungen und auch eventuelle Verfärbungen des Wassers von vorneherein zu vermeiden. Neben der Dosierung des Flockungsmittels und einer angemessenen Filtergeschwindigkeit ist auch der pH-Wert wichtig, um bei der Wasserpflege die Bildung der Schmutzpartikel zu verhindern.

5. Mit der Filtration für Klarheit sorgen

Die Filtrierung des Schwimmbadwassers ist bei der Wasserpflege unabdingbar. Dafür eignen sich entweder eine Sandfilter- oder Kartuschenfilteranlage. In Deutschland hat sich der Sandfilter als gängigste Filterart bewehrt. Das Wasser im Schwimmbecken sollte mindestens zwei Mal am Tag komplett umgewälzt werden, einmal morgens und einmal abends. Die Filterlaufzeit richtet sich hierbei nach dem Volumen des Pools sowie der Umwälzleistung des Filters. Dabei gilt: je langsamer, desto besser. Generell lässt sich festhalten, dass die optimale Dauer der Filtration bei vielen Swimmingpools neun bis zehn Stunden pro Tag beträgt. Äußere Einflüsse können die Betriebszeit erhöhen, zum Beispiel ein länger anhaltendes Unwetter.

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