Den Pool durchs Jahr bringen. Serie Teil 1: reinigen nach dem Winter | Der Start in die Saison

Es ist Frühling, die Temperaturen steigen, im Garten beginnt es zu sprießen und zu blühen. Das ist die richtige Zeit, um den Pool aus dem Winterschlaf zu holen. Im ersten Teil unserer Serie unterstützen wir Sie dabei, wie Ihr euren Pool nach dem Winter reinigt und es fit für die neue Badesaison macht. In unserem Ratgeber gehen wir davon aus, dass Ihr Pool ordnungsgemäß eingewintert wurde. Unser Experte Micha Schenk, Geschäftsführer von Schenk Schwimmbad & mehr, gibt Ihnen die folgenden Ratschläge:

„Um den Pool aus dem Winterschlaf zu holen und ihn der dafür notwendigen Grundreinigung zu unterziehen, hängt es zunächst davon ab, wie das Becken überwintert wurde,“ erklärt Micha Schenk. Deshalb gilt es, zunächst zwischen den beiden Überwinterungsarten, nämlich der aktiven und der passiven Überwinterung, zu unterscheiden. Wesentlicher Unterschied ist, dass bei der passiven Überwinterung mindestens die Hälfte des Poolwassers abgelassen wird und die Filteranlage sowie Pumpe und Wärmepumpe wasserfrei gemacht werden, um Frostschäden zu vermeiden.

Bei der aktiven Überwinterung bleibt der Pool hingegen im Winter in Betrieb, läuft allerdings „auf Sparflamme“; das bedeutet mit einer Wassertemperatur von etwa +3° C Grad. Die ­Wärmepumpe und/oder Solaranlage werden stillgelegt, während die Mess- und Regeltechnik (wenn vorhanden) jedoch den ganzen Winter über aktiv ist.

Nach passiver Überwinterung

Dieses Schaubild zeigt den Pool, die dahinter steckende Technik und Funktionsweise. Grafik: Fluidra

Bei der Reinigung des Beckens nach passiver Überwinterung muss man zunächst das komplette Poolwasser absaugen. Im Becken verbleibender Schmutz wird mit einer Tauchpumpe oder einem Schlammsauger entfernt. Anschließend sollte das Becken mit einem Gartenschlauch ausgespritzt oder mit einem Hochdruckreiniger gereinigt werden, bis sämtlicher sichtbarer Schmutz entfernt ist.

Danach folgt die Reinigung mit Reinigungsmitteln. In der Regel werden hierfür zum einen ein saurer Reiniger für die Beseitigung von Kalkablagerungen (und ähnlich säure­löslichem Schmutz), zum anderen ein alkalischer, fettlösender Reiniger (für den „Umweltschmutz,“ Rußränder etc.) benötigt. Bevor man zur Tat schreitet, ist es immer ratsam, sich beim Hersteller oder Fachhändler zu informieren, welcher Reiniger für welches Material verwendet werden darf. Gänzlich zu vermeiden ist der Einsatz handelsüblicher Haushaltsreiniger. Besonders an der Wasserlinie setzen sich gerne hartnäckige Schmutzränder ab, denen man oft mit Schwämmen oder Bürsten zu Leibe rücken muss.

Auch hier gilt wiederum die Empfehlung, mit Produkten aus dem Fachhandel zu arbeiten, um Folgeschäden im Becken zu vermeiden. Nach dieser Reinigungsprozedur muss das Restwasser wieder mittels Tauchpumpe oder Industriesauger abgesaugt werden. Erst danach kann das Becken wieder mit frischem ­Leitungswasser befüllt werden. Bevor dies ­geschieht ist zuvor darauf zu achten, dass alle vor der Winterpause geöffneten Ablasshähne wieder ordnungsgemäß geschlossen und die Siebe von Vorfilter und Skimmer sauber sind.

Ein Pool muss hin und wieder auch von Hand gereinigt werden. Auf diesem Foto sehen Sie die Reinigung eines Naturpools mit einem automatischen Reinigungsgerät. Foto: Tosstec

Wenn der Pool danach komplett befüllt ist, wird eine Rückspülung (Filtermaterial wird durch eine Umkehr der Fließrichtung gereinigt) durchgeführt, um letzte Unreinheiten aus dem Filter zu entfernen. Im Anschluss daran wird die Wasserpflege reaktiviert: Dabei ist unbedingt auf die Anleitung und die Angaben der Hersteller zu achten! Parameter wie unter anderem der pH-Wert und der Chlor-Gehalt des Wassers werden mit den entsprechenden Wasserzusätzen auf das richtige Level gebracht.

Schließlich fehlt noch die Inbetriebnahme von Wärmepumpe und/oder Solaranlage, sofern vorhanden. Den Abschluss bildet die Einstellung (am besten die Wartung durch den Fachbetrieb) der Mess- und Regeltechnik (wenn vorhanden). Dies sollte mindestens jährlich, besser jedoch auch hin und wieder während der Saison vorgenommen werden.

Nach aktiver Überwinterung

Bei der Reinigung eines aktiv überwinterten Beckens, ist der Aufwand des Frühjahrsputzes geringer, da der Swimmingpool während der Wintermonate mit reduzierter Pumpenleistung (Energiesparbetrieb) in Betrieb war. Dennoch empfiehlt es sich auch hier, im Frühjahr oder auch im Hochsommer (hier kann die Sonnenenergie zum Aufheizen des Wassers genutzt werden und die kühleren Wassertemperaturen stören nicht so sehr) das Wasser komplett zu wechseln. Ebenso müssen die Filterkörbe und der Skimmer vom Schmutz befreit werden. Was entfällt, ist die intensive Reinigung von Beckenboden- und wänden.

Nachdem frisches Wasser eingelassen wurde, wird die Filteranlage ­wieder auf Sommerbetrieb gestellt und Wärmepumpe und/oder Solaranlage gehen wieder ans Netz. Natürlich ist auch wichtig, die Mess- und Regeltechnik korrekt einzustellen, damit die Werte im Soll-Bereich liegen.

Fazit: Egal wie der Swimmingpool überwintert wurde – wichtig ist in beiden Fällen, das Becken mit frischem Leitungswasser zu befüllen, sich bei der Verwendung von Reinigungsmitteln an die Anleitungen zu halten oder sich an den Fachhändler zu wenden und auch beim Kauf von Reinigungszubehör dem Wissen des Fachhändlers zu vertrauen.“

Auf Bluevibes erklären wir euch genau, wie Ihr euren Pool nach dem Winter renigt:

Teil 1: Der Start in die Saison (erschienen in SCHWIMMBAD+SAUNA, Ausgabe 3/4-2018)>

Teil 2: Energie-Management (erschienen in SCHWIMMBAD+SAUNA, Ausgabe 5/6-2018)

Teil 3: Den Pool steuern und regeln (erschienen in SCHWIMMBAD+SAUNA, Ausgabe 7/8-2018)

Teil 4: Den Außenpool reinigen und pflegen (erschienen in SCHWIMMBAD+SAUNA, Ausgabe 9/10-2018)

Teil 5: Das Hallenbad managen (erschienen in SCHWIMMBAD+SAUNA, Ausgabe 11/12-2018)

Teil 6: Gartenpool einwintern (erschienen in SCHWIMMBAD+SAUNA, Ausgabe 1/2-2019)

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