Sicherheit für Kinder im Swimmingpool

Einen eigenen Swimmingpool im Garten zu haben, bedeutet nicht nur unbeschwerten und privaten Badespaß zu Hause, sondern auch einen besser geschützten Badebereich für Kinder. Mit entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen ist es auch für Eltern ein entspanntes Vergnügen. Schließlich ist für Kinder ist das Planschen im Wasser das Größte!

Ertrinken im Swimmingpool: Neue Risikofaktoren

Jedes Jahr veröffentlicht die DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) eine neue erschreckende Bilanz zu den Todesfällen durch Ertrinken. Im Jahr 2018 sind in deutschen Gewässern mindestens 504 Menschen ertrunken – aufgrund des langen, warmen Sommers deutlich mehr als im Jahr zuvor. Bei den meisten Opfern handelt es sich um Erwachsene, die in auch in ungesicherten offenen Gewässern und Flüssen baden gingen.

Allerdings gab es bei den Kindern und Jugendlichen einen Zuwachs von 38 Prozent: 71 Kinder und Jugendliche sind 2018 ertrunken. 26 Kinder waren im Grundschul- oder Vorschulalter, wobei nur zwei Menschen in privaten Pools ums Leben kamen. Jeder einzelne Fall bedeutet ein furchtbares Schicksal, was unbedingt verhindert werden sollte. DLRG-Präsident Haag sieht die Problematik auch in einer schwindenden Schwimmfähigkeit: Fast 60 Prozent der Zehnjährigen sind demnach „keine sicheren Schwimmer“ mehr, weil immer häufiger Schwimmhallen schließen oder keine Schwimmschulen mehr bestehen.

Kinder in Swimmingpools absichern!

Bis Kinder schwimmen können, dauert es unter Umständen Jahre. Vor allem kleine Kinder sind besonders gefährdet durch ihren verhältnismäßig großen Kopf und somit eine instabile Körperhaltung. Sobald das Kind kopfüber ins Wasser fällt, droht die Gefahr, dass die Atmung sofort blockiert. Kein Elternteil oder Verwandter will einen solchen Fall erleben – erst recht nicht im eigenen Swimmingpool. Was können Sie tun, um Ihre Kinder ausreichend zu sichern?

  • Schwimmhilfen: Eine der wichtigsten Schutzmaßnahmen für kleine Kinder sind nach wie vor Schwimmflügel und -westen. Das Kinder- und Baby-Portal kita.de hat in einem großen Jahres-Vergleich für 2019 die besten Schwimmflügel im Überblick zusammengestellt. Eine umfangreiche Liste inklusive Bewertungen und Detail-Angaben bietet verschiedene Schwimmhilfen für Babys, Kleinkinder und ältere Kinder. Bis zu einem Alter von 12 Jahren sind solche Schwimmhilfen angezeigt, falls das Kind noch Probleme hat, sicher zu schwimmen. Mit solchen aufblasbaren Sicherheitshilfen können Kinder auch in anderen Gewässern gesichert werden.
  • Persönliche Sicherung: Wer kleine Kinder hat, weiß, wie schnell es passieren kann, dass sie aus dem Gleichgewicht geraten und untertauchen können. Es muss noch nicht mal ein größeres Schwimmbad sein, auch in einem kleinen Planschbecken oder einem Gartenteich droht diese Gefahr. Die DLRG rät Aufsichtspersonen daher dringend, Kinder an jeder Wasserstelle nicht aus den Augen zu lassen.
  • Schutzzäune: Mit einem Schutzzaun- oder Schutzgitter können Sie als Poolbesitzer dafür sorgen, dass Kinder nicht zum Wasserbecken gelangen können, wenn Sie es nicht wollen. Ein Poolzaun kann aus Metall oder Holz bestehen, der von Kindern nicht überklettert werden kann. Spezielle Sicherheitszäune gibt es inzwischen als praktische Stecksysteme, auch transparente Brüstungen aus Kunststoff oder Glas für Balkone sind im Angebot. Mit einer solchen Vorrichtung lassen sich auch Haustiere vom Wasser fernhalten.
  • Elektronischer Bewegungsmelder: Elektronische Überwachungssysteme finden in immer mehr privaten Pools ihren Einsatz. Solche Systeme haben den großen Vorteil, dass sie auch nachträglich ohne großen Aufwand installiert werden können. Nach anfänglichen Problemen mit Nutzerfreundlichkeit oder Fehlalarmen gibt es inzwischen praxisbewährte und zuverlässige Systeme. Ein günstiger Bewegungsmelder ist bereits ab 80 Euro erhältlich. Ein zuverlässiger Bewegungsmelder löst bei einem Reinfall ein lautes, unüberhörbares Signal aus. Dabei gibt es die Unterscheidung zwischen frei schwimmenden und nicht frei schwimmenden Poolalarmen. Nicht frei schwimmende Alarme sind an den Wasserpegel gekoppelt, sodass jede Art von Pegelveränderungen einen Alarm auslöst, also auch starke Niederschläge. Frei schwimmende Systeme können unabhängig vom Pegelständen auf Wasserbewegungen reagieren. Spezielle Sensorbänder oder Sensorhalsbänder können direkt beim Kind oder auch bei einem Haustier angebracht werden. Sobald hier ein Kontakt mit Wasser entsteht, löst das System bei der Basisstation einen Alarm aus.
  • Poolumrandung und Einstiegshilfen: Nicht selten entstehen Unfälle an einem Schwimmbecken durch unabsichtliches Ausrutschen – solche Unfälle oder gefährliche Kopfverletzungen sind genau das Gegenteil, was man an einem unbeschwerten Tag am Wasser erleben will. Eine sichere Poolumrandung kann die Rutschgefahr minimieren. Dafür sollten die Beckenrandsteine aus rutschhemmendem Material bestehen. Eine weitere Möglichkeit für einen sicheren Einstieg sind Einstiegshilfen. Achten Sie jedoch darauf, solche Treppen, Leitern oder Rutschen auch absichern zu können, um einen unliebsamen Einstieg so zu verhindern.
  • Poolabdeckungen: Ein nicht genutztes Schwimmbad wird aus mehreren Gründen abgedeckt. Einerseits soll er dafür sorgen, dass Kinder dann nicht ins Wasser gehen. Hier kommt es darauf an, dass die Abdeckung kindersicher ist und die Abdeckung nicht noch zu einer Gefahr wird (beispielsweise, wenn die Kinder unter die Abdeckung geraten). Es gibt Abdeckungen mit Aufrollautomatik, Sicherheitsnetze oder fest fixierte Abdeckungen aus verschiedenen Materialien. Achtung: Mit einer einfachen Plane oder Abdeckfolien lassen sich Poolbecken nicht kindersicher abdecken! Eine Sicherheitsplane ist aus extra starkem PVC und kann auch bei Betreten nicht einsinken. Mit einer guten Abdeckung lässt sich über seine Schutzwirkung auch gewährleisten, dass das Wasser sauber bleibt und sich ansammelndes Regenwasser abfließen kann. Eine energiesparende Funktion wird durch Poolabdeckungen ebenfalls erfüllt, denn so kann Sonnenwärme im Wasser gespeichert werden.

Rechtliche Verantwortung für Poolbenutzer beachten!

Bei der Benutzung Ihres Schwimmbades geht es nicht nur um die Sicherheit Ihrer eigenen Kinder. Auch für a lle Freunde Ihrer Kinder oder erwachsene Gäste, die Ihren Pool nutzen, tragen Sie Verantwortung! Jeder Eigentümer eines Schwimmbades, aber auch Pächter und Mieter ist durch eine sogenannte Verkehrssicherungspflicht verantwortlich für die Sicherheit. Nach § 823 BGB sind Sie nicht nur für den Zustand des Beckens zuständig, sondern müssen auch gewährleisten, dass niemand den Schwimmbereich unbefugt betritt.

Für die Beaufsichtigung von Kleinkindern ist ein Poolbesitzer nicht zwingend haftbar, weil diese Kinder eine ständige Beaufsichtigung benötigen. Jedoch könnten Sie im Einzelfall dafür haftbar gemacht werden. Bei einem Unfall drohen empfindliche Geldstrafen und Strafverfahren.

Tipp: Für eine ausreichende Poolsicherung gelten meist lokal unterschiedliche Vorschriften. Erkundigen Sie sich besser immer vor einer (Um-)Baumaßnahme, welche Maßnahmen für die Region gültig sind.

Für die Kinder ist ein eigener Swimmingpool nicht nur im Sommer wie ein zweites Wohnzimmer. Für sie ist der Schwimm- oder Planschspaß meist eine der liebsten Beschäftigungen überhaupt und manche verbringen jede freie Minute im Wasser. Deswegen lohnt es sich, in entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu investieren. Preisgünstige Abdeckfolien oder Planen sind daf+r nicht zu empfehlen.

Auch wenn es sich bei dem eigenen Schwimmbad oft um eine kostspielige Investition handelt – das Leben Ihrer Kinder ist schlicht unbezahlbar!

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