Schwimmbadbau: Vom Schreibtisch auf die Baustelle in der Schweiz

Praktisch vor Ort tätig werden: Das ist in dieser Woche das Motto von Joachim Scheible. Unser SCHWIMMBAD+SAUNA-Chefredakteur wechselt den Arbeitsplatz und ist für einige Tage mit den Poolbauern von Rüegg Schwimmbäder im Einsatz.

Zupacken und direkt umsetzen statt „nur“ darüber zu berichten. Das steht diese Woche für unseren SCHWIMMBAD+SAUNA-Chefredakteur auf dem Programm. Die Idee wurde in einer lauen Mainacht auf der bsw-Jahrestagung 2022 in München geboren, als Joachim Scheible mit den sympathischen Schweizern von Rüegg Schwimmbäder bei einem Bier zusammenstand und es auf einmal konkret wurde. „Du musst mal bei uns vorbeikommen und sehen, wie wir arbeiten.

Nicht immer nur am Schreibtisch sitzen, sondern richtig zupacken“, reizte ihn der Golden Wave-Gewinner von 2017. Ohne groß nachzudenken sagte Joachim zu und das Frühjahr 2023 wurde für sein Praktikum als Termin festgemacht. Er hielt sein Wort und befindet sich nun tatsächlich in der Schweiz. Baustelle statt Schreibtisch heißt es jetzt für ihn. Wir berichten hier von Tag zu Tag von seinem Außeneinsatz.

Tag 1: Mit dem Frühling kommt der Frühjahrsputz.

Mit Schwimmbadtechniker Dario Camisa geht es ins eigentlich malerische „Heidiland“ nach Graubünden. Der Wetterbericht besagt nichts Gutes, denn es ist Regen angesagt. Den ganzen Tag lang. Und doch steht eine Frühjahrsreinigung bei einem Kunden in Meienfeld an. Es ist eine knappe Stunde Fahrt hin.

Als es um 7 Uhr früh ans Einladen geht, wird es schon heftig: Zwei Tauchpumpen, ein Hochdruckreiniger, mehrere Schläuche, Kabeltrommel, zwei Kanister Flockungsmittel und die obligatorischen Gummistiefel müssen von den beiden eingeladen werden. Es gilt das Motto: Schlechtes Wetter gibt es nicht, sondern nur schlechte Kleidung. Ein Glück, dass sich alles weitere Zubehör für diesen Auftrag bereits im Auto befindet.

Am Einsatzort angekommen darf Joachim erst die Rollladenabdeckung mit dem Hochdruckreiniger „abkärchern“. Dann werden 48 Kubikmeter Wasser abgelassen und mit den Tauchpumpen abgesaugt. Die Rückspülung wird vor Ort eingeleitet. Die Skimmersiebe reinigt er dann, und das 8 x 4 Meter große Standard-GFK Becken von Leidenfrost wird mit Kescher, Hochdruckreiniger und Säuremittel blitzsauber gemacht. Fast so pünktlich wie im Büro ist man um Punkt 12 Uhr fertig mit den Arbeiten.

Der Dauerregen bei nur 10 Grad bedeutet gleichzeitig klatschnass bis auf die Haut zu sein. Leider hat unser Chefredakteur auch noch seinen zweiten Satz Klamotten vergessen. Aber Schwimmbadtechniker gehen bei jedem Wetter raus, und brauchen oft im Frühling oder Herbst ein „dickes Fell“.

Nach einem kurzen Mittagsstopp an einer Raststätte geht es weiter ins Glarnerland nach Oberurnen. Hier steht derselbe Job wie am Einsatzort zuvor an. Nur, dass das Becken noch viel verschmutzter ist als am Vormittag. Es regnet immer noch. Das Becken ist mit 7 x 3 Metern etwas kleiner. Ganz viel Schotter befindet sich im Becken. Das liegt am eher „unvorsichtigen“ Galabauer, der hier zu Gange war. Bloß keine Steinchenkratzer verursachen, ist die klare Anweisung von Dario. Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Dazu befinden sich zusätzlich auch noch viel Styroporeinträge aus der Hinterfüllung im Becken.

Mit Dario zusammen läuft die Arbeit aber top und die beiden sind trotz aller Widrigkeiten bereits um 15:30 Uhr fertig. Zügig geht es zurück zur Firma. Die beiden stehen schon gegen 16 Uhr auf dem Hof. Jetzt wird das Auto ausgeräumt, die Maschinen werden gereinigt, die leeren Kanister ausgespült und auch der Rapport muss noch geschrieben werden. Ganz zum Schluss steht noch die Besprechung für den kommenden Tag an.

Fazit des 1. Tages im neuen Job von Joachim: Nichts kaputt gemacht und das will was heißen. So kann es doch weitergehen.

Hier finden Sie den Bericht zu Tag 2 und 3.

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