Hallenbad-Renovierung: Ein epochaler Spagat

40 Jahre alt war dieses Hallenbad, eine grundlegende Sanierung somit dringend notwendig. Basierend auf einer komplett neuen Architektur erstrahlt es jetzt in modernem, ­zeitlosem Glanz.

Die grundlegende Neugestaltung aus den1970er-Jahren stellte den beauftragten Architekten Holger Mauerer vor eine knifflige, aber äußerst motivierende Aufgabe: „Die Schwimmhalle sollte ein ­komplett neues Aussehen erhalten, alle Details dabei sehr geradlinig und von klarer Formensprache“, berichtet der auf Poolanlagen spezialisierte Architekt aus Meerbusch bei Düsseldorf.

Und so entwarf Mauerer eine Anlage, die einerseits den Ansprüchen der Zeit und auch der Zukunft genügt, zugleich aber Rücksicht auf die Bauzeit vor 40 Jahren nimmt. 
“Es galt natürlich auch, die Architektur des Bestandsgebäudes mit einzubeziehen und das Flair der 1970er-Jahre nicht völlig durch zu modische Elemente des jetzigen Zeitgeistes zu ersetzen.“

Mauerer gelang dieser „epochale“ Spagat, indem er Feinsteinzeug im Quarzit-Look als dominierendes Gestaltungsmaterial einsetzte – für ihn die perfekte Alternative zum Naturstein. Sowohl Beckenumrandung und -verkleidung als auch die Wände und Böden, ja, sogar die neue Dampfdusche wurden mit diesem in Schwimmhallen problemlos funktionierenden Material ausgestattet.

Lichtinszenierung: LEDs als Reflektoren

Farblich bediente er sich im Grau-Spektrum, da dies ideal mit der Illuminierung harmoniert. Mauerer entwarf nämlich auch die Lichtinszenierung, sowohl die Beleuchtung des Beckens als auch das Raumlicht. Die Wandflächen dienen quasi als Reflektoren der verwendeten Lichtquellen. „Besonders deutlich wird dies am Beckenlicht, dessen fünf Farb-LEDs 
so ausgerichtet sind, dass viel Licht auf die Rückwand und die Decke ­einwirkt.“

Für die Neugestaltung des Pools und dessen Technik kooperierte ­Mauerer mit der MLZ Haustechnik aus dem Taunus, einem Fachhändler für Ospa-Technik. Dringlichste Aufgabe war die Sanierung des elf Meter langen Betonbeckens, das mit demselben Feinsteinzeug ausgekleidet wurde und das als Design-Highlight eine Überlaufrinne mit spektakulärer Infinity-Kaskade erhielt. Ferner wurde ein Whirlpool angedockt, dessen Wasser in einem Kreislauf mit dem des Beckens aufbereitet wird.

Als nicht minder wichtig erwiesen sich die Aspekte Energieeffizienz und Klimatisierung. Die Halle bekam mit dem System „ISO-Plus“ eine brandneue Isolierung und Wärmedämmung, das Poolwasser wird über die Hausheizung mit Wärme versorgt. Saniert und dabei mit einer neuen Verkleidung versehen, wurde auch die alte Sauna, die von der Technik her noch intakt war. Das alte WC wurde durch eine Dampfdusche ersetzt.

Fazit: Das selbstgesteckte Ziel, eine architektonisch und optisch zeitlose Anlage zu entwerfen, die auch in einigen Jahren noch Bestand hat, ist Holger Mauerer und der MLZ Haustechnik optimal gelungen.

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