Optimale Wellness im Dampfbad

Was hat man als Bauherr zu beachten, wenn man sich zu Hause ein Dampfbad einrichten möchte? Die Redaktion von SCHWIMMBAD+SAUNA hat sich dazu mit dem Experten Helmut Hilpert unterhalten, der mit seiner jahrelangen Erfahrung in Sachen Wellness, Keramik und Dampfbad genau weiß, worauf es ankommt.

Definition Dampfbad

Zur Wellness gehört ein Dampfbad fast immer dazu. Es ist ein Feuchtraum mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit. Dampf wird definiert als Wasser, das sich in der Luft gelöst hat, aber noch nicht als Nebel sichtbar wird. Das Wasser entwickelt sich zu einem schwülen Klima mit klarer Luft.

„Was viele Benutzer aber erwarten, ist ein dichter, warmer Nebel aus feinsten Wassertröpfchen, somit müsste das „Dampfbad“ eigentlich „Nebelbad“ heißen“, erläutert Geschäftsführer Helmut Hilpert von der Keramikmanufaktur Hilpert in Fulda. Nebel entsteht erst, wenn die Luft mehr Wasser enthält, als sie aufnimmt. Die Luft im Dampfbad ist idealerweise „übersättigt“.

Dampfbad-Experte Helmut Hilpert
Helmut Hilpert, Geschäftsführer der Keramik Manufaktur Hilpert in Fulda. Foto: Hilpert GmbH & Co. KG

Die Planung des Wellness-Raums

Bei der Planung von einem Dampfbad als Wellness-Einrichtung muss man einige technische Rahmenbedingungen berücksichtigen. „Zum einen müssen sich die Nutzer im Wellness-Raum wohlfühlen, die Sitze sollten bequem sein und es sollte keine scharfen Kanten geben“, so Hilpert. Zudem ist eine einfache Orientierung im Nebel wichtig. Schlecht erreichbare Stellen sollte man vermeiden, das ist besser für die Reinigung.

Ein weiterer Faktor: Das Dampfbad ist über längere Zeit bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit einer Temperatur von etwa 45 bis 48 Grad Celsius ausgesetzt. Dieser Belastung müssen die Wandoberflächen standhalten, damit keine Feuchtigkeit in die Bausubstanz austritt. Dazu kommen die Belastungen durch Reinigungsmittel, Duftstoffe, Desinfektionsmittel und mechanischen Abrieb.

Am Anfang steht die Decke

„Ich fange bei der Planung mit der Decke an. Denn die spielt eine zentrale Rolle, vor allem in Bezug auf das Abtropfen des Kondenswassers,“ erklärt Hilpert. In der Praxis sehe er immer noch viele verputzte Decken mit einer geraden Oberfläche, welche zu den folgenden zwei Problemen führen: Zum einen tropft das Wasser dort, wo es sich zufällig gebildet hat.

Als Lösung rät Hilpert zu einer gezielten Kondenswasserabfuhr. Das gelingt mit einer idealen Deckenform. Die Decke ist so geneigt oder geformt, dass das Wasser an definierten Stellen abtropft oder abfließt. Von Pult über Kreuzgewölbe bis hin zur Pyramide – der Kreativität in Sachen Wellness sind keine Grenzen gesetzt.

Ein weiteres Problem stellt die schmutzanfällige, verputzte Decke dar. Das organische Material der eingesetzten Duftstoffe schlägt sich beim Kondensieren nieder und die Decke verfärbt sich zum Teil dauerhaft.

Fazit: Die Decke sollte eine glatte, hygienische Oberfläche aufweisen, an der Wassertropfen gut abfließen können. Von der Decke ausgehend plant und entwirft Hilpert im weiteren Verlauf die restlichen Komponenten.

Keramik – DAS Material für Dampfbäder

Die Keramikmanufaktur Hilpert fertigt die großformatigen Keramikformteile individuell für das jeweilige Wellness-Projekt. „Damit ist höchste Flexibilität in Form und Farbe möglich“, erklärt Hilpert. Die Formteile verfügen an den Kanten über gerundete Profile oder einen L-förmigen Abschluss.

Damit vermeidet man für den Nutzer unangenehme, scharfe Kanten. Es entstehen eine saubere Optik und eine angenehme Haptik. Interessant vor allem bei Sitzbänken: Sie können in einer dem Körper angepassten Form gefertigt werden.

Auch in Sachen Hygiene überzeugen die großformatigen Keramikformteile: Aufgrund des geringen Fugenanteils ist die Reinigung einfach.

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