Über den Einsatz von Holz im Garten

Wenn mit dem Frühling die Temperaturen auf dem Thermometer demnächst wieder dauerhaft nach oben klettern, die Tage länger und sonniger werden, beginnt auch die neue Gartensaison. Jetzt, wo sich Aktivitäten langsam wieder nach draußen verlagern ist es genau die richtige Zeit sich Gedanken über den Garten, den Freisitz oder den Balkon zu machen. Neben Blumen, Gemüse und Rasen geht es bei vielen auch um die Frage: Brauche ich jetzt neue Gartenmöbel, Sonnenliegen oder neue Terrassendielen?

In den nächsten Wochen werden wieder viele die Möbelhäuser, Bau- und Gartenmärkte aufsuchen, um sich eine neue Garnitur für den Freisitz, einen neuen Zaun oder neue Terrassendielen zu kaufen. Neben der Optik und dem Preis sollte jedoch auch die Verantwortung gegenüber der Umwelt mit ausschlaggebend sein. Der Umweltgenuss im schönen Garten oder auf dem Balkon sollte ja ungetrübt bleiben und nicht mit verantwortlich sein für die Zerstörung eben dieser Umwelt und für immer neue Wetterkapriolen. Das FSC Deutschland als unabhängige Organisation für verantwortungsvolle Forstwirtschaft empfiehlt daher beim Einkauf genauer hinzuschauen.

Holz hat den geringsten ökologischen Rucksack

„Mit Blick auf den ökologischen Rucksack empfehlen wir eindeutig Holz als schönes, vielseitiges und vor allem nachwachsendes Material für den Außenbereich. Kunststoff und Metall sind kein adäquater Ersatz für hochwertige Holzprodukte, zumal sie aus nicht nachwachsenden Rohstoffen stammen, bei der Herstellung oft erheblich die Umwelt belasten, meist nicht repariert werden können und bei der Entsorgung mehr Probleme bereiten, weil sie nicht einfach verrotten“, erläutert der Marktexperte vom FSC Deutschland, Ulrich Malessa.

Da Möbel im Außenbereich besonders stark den unterschiedlichen Witterungsverhältnissen ausgesetzt sind, sollten sie auch extrem widerstandsfähig sein. Besonders geeignet für den Außeneinsatz sind daher Möbel aus besonders harten und dauerhaften Holzarten wie sie überwiegend in den Tropen wachsen, darüber hinaus gibt es noch die auch in Europa wachsende Robinie. Diese Hölzer sehen oft schön aus, halten einige verregnete aber auch heiße Sommer aus und sind auch gegen Pilze resistent.

FSC-zertifiziertes Tropenholz muss man nicht meiden

Angesichts des fortschreitenden weltweiten Waldverlustes, illegaler Rodungen und schlechter Praktiken in der Waldwirtschaft ist auch beim Einkauf von Holzmöbeln und Dielen, etwa im Zusammenhang mit Swimmingpools, Naturpools und Schwimmteichen, Umsicht geboten. Das FSC-Siegel für verantwortungsvolle Forstwirtschaft hat sich in den letzten Jahren zum verlässlichen Wegweiser für Holz aus guter Forstwirtschaft entwickelt.

Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher kommt es jedoch nicht in Frage sich tropische Hölzer zu kaufen. Doch diese Vorbehalte sind nach Aussage von Ulrich Malessa vom FSC Deutschland unbegründet: „Tropische Holzarten haben häufig eine hervorragende Qualität und sind bestens für den Einsatz auf dem Balkon oder im Garten geeignet, vorausgesetzt sie tragen das FSC-Siegel für verantwortungsvolle Forstwirtschaft.“

Malessa, der selber auch einige Jahre für internationale Nichtregierungsorganisationen zur Handelskontrolle mit Naturgüter gearbeitet hat und selber mehrfach in tropischen Wäldern war, betont weiter: „Es gibt keinen Grund aus ökologischen Gründen FSC zertifiziertes Tropenholz zu meiden, da dieses Holz aus Betrieben stammt, die in den Herkunftsländern vorbildlich arbeiten und die den Menschen eine Perspektive geben von und mit dem Wald zu leben. Damit leistet FSC-zertifiziertes Tropenholz einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung des Ökosystems Wald, weil FSC-Wälder durch die Nutzung erhalten bleiben und nicht in Ackerland oder Plantagen umgewandelt zu werden. Ein genereller Tropenholzboykott ist Unsinn und fördert nur die Waldvernichtung durch Umwandlung und kriminelle Machenschaften.“

Erhalten statt neu kaufen!

Neben der Robinie, können auch besonders intensiv behandelte heimische Holzarten für den Außeneinsatz geeignet sein. Das FSC-Siegel, das in der Regel direkt auf den Möbeln oder auf der Verpackung zu finden ist, ist hier ebenfalls ein wichtiger Hinweis für gute Forstwirtschaft und eine sichere Herkunft des Holzes. Sogenannte heimische Holzarten müssen nicht aus hiesigen Wäldern stammen, sondern kommen oftmals aus Osteuropa oder Asien.

Vor dem Einkauf neuer Terrassendielen oder Gartenmöbel sollte jeder sich nochmal überlegen, ob die vorhandenen Möbel nicht mit einem neuen Anstrich oder kleinen Reparaturen noch ein paar Jahre halten – dass schon nebenbei auch den Geldbeutel.

Und hier als Fazit eine Checkliste für den verantwortungsvolle Kauf von Gartenmöbeln:
1. Vorhandene Möbel erhalten, reparieren, anstreichen und weiter nutzen.
2. Beim Kauf neuer Gartenmöbel echtes Holz als Material bevorzugen.
3. Nur Holz und Holzprodukte mit FSC-Zeichen kaufen. Diese stammen aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft.
4. Mit FSC-Siegel sind auch tropische Hölzer unbedenklich. FSC-Tropenholz leistet einen Beitrag zum Erhalt der Tropenwälder und hilft den Menschen, die von und in diesen leben.

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