Schwimmhallen richtig ausbauen

Wenn man eine Schwimmhalle ausbauen will, benötigt man gute Beratung. Andreas Köpke, Geschäftsführer der ISO GmbH, über Trends, Irrtümer und Illusionen im Schwimmhallenbau.

„Viele Bauherren träumen davon, beim Bau einer Schwimmhalle eine Lösung aus einer Hand zu erhalten“, sagt Andreas Köpke. Der Fachmann weiß, dass dies sei gar nicht so einfach ist. „Heute werden viel mehr Details nachgefragt als früher. Neben Standards wie Klimatisierung und Dämmung spielen heute auch Themen wie Akustik, Beleuchtung oder die Wahl des richtigen Natursteins eine immer größere Rolle“, so Köpke.

Das Thema Energieverbrauch sei dagegen heutzutage bei Neubauten eher untergeordnet. Dank der Wärmeschutzregelungen in der Energieeinspar-Verordnung (EnEV) sank der Heizkostenbedarf in den letzten 30 Jahren um mehr als 80 Prozent. „Da ist kaum noch Luft nach unten“, meint Andreas Köpke. „Die Heizkosten sind bei neuen Anlagen absolut kein Argument mehr, auf eine eigene Schwimmhalle zu verzichten.“ Hier sorgt die Innendämmung mit Dampfsperre für die bauphysikalische Sicherheit.

Sanierung alter Swimming Pools

Anders sieht es im Fall von Sanierungen alter Pools aus. Hier könne eine innenliegende Wärmedämmung mit Dampfsperre einen wertvollen Beitrag zur Energieeinsparung leisten. Je nach vorhandener Bausubstanz wird die Dämmschichtdicke zwischen 30 und 150 mm festgelegt. Köpke räumt in diesem Zusammenhang mit dem Vorurteil auf, dass Schwimmhallenwände atmen müssten.

Eine zeitgemäße Wärmedämmung mit einer aufkaschierten Dampfsperre aus Aluminium schützt die Baukonstruktion vor der eindringenden Feuchte und damit verbundenen Schäden. Der Wasserdampf bleibt im Raum und die Bauteile trocken. Das hat zum Beispiel auch den angenehmen Nebeneffekt, dass man Schwimhallenwände praktisch nicht nachstreichen muss, da die Feuchtigkeit Staubpartikel bindet und über die Lüftung wieder abführt.

Der Pflege- und Reinigungsaufwand hält sich somit in Grenzen. Skeptisch beurteilt Andreas Köpke in diesem Zusammenhang die Tendenz, die Schwimmhalle mithilfe großer Fensterfronten bei gutem Wetter in ein Freibad zu verwandeln. Zum einen seien die Außentemperaturen selten auf dem Niveau des Hallenklimas, zum anderen sei der damit verbundene Schmutzeintrag zu berücksichtigen. In der Praxis wird die große Fensterfront höchstens ein- oder zweimal geöffnet und dann nicht mehr.

Dämmung und Entlüftung für optimales Klima

Abgesehen davon bieten zeitgemäße Wellnessräume heute eine so hohe Behaglichkeit, dass eine Luftzufuhr über die Fenster unnötig ist. Wichtig ist dabei, dass die Oberflächentemperatur der umschließenden Wände in etwa der Raumtemperatur entspricht. Weicht dieser Wert um mehr als 3 Grad Celsius von der Raumtemperatur ab, wird dies als unbehaglich empfunden, da der menschliche Körper im unbekleideten Zustand eine erhöhte Wärmeabstrahlung hat. Eine hochwertige Wärmedämmung sorgt dafür, dass sich die Temperatur im Raum an die umgebenden Wandflächen angleicht und so ein behagliches Gesamtklima entsteht.

Ein zweiter entscheidender Faktor ist die optimale Belüftung der Schwimmhalle durch eine zentrale Lüftungs- und Entfeuchtungsanlage. Je nach Beckengröße, verdunstender Wassermenge und Größe der Fensterfläche muss die Anlage von einem Fachmann individuell ausgelegt werden. Die Luft sollte dabei so verteilt werden, dass der Raum kontinuierlich durchströmt wird und die Luftbewegung gleichzeitig möglichst gering ist, um ein angenehmes Klima zu schaffen.

Gerade intensive Luftbewegungen über dem Wasser sollten laut Andreas Köpke unbedingt vermieden werden. Das erhöhe die Wasserverdunstung und führe damit zu vermeidbaren Energiekosten. Oft finden bei größeren Schwimmhallen Kanalgeräte Verwendung, die die entfeuchtete und erwärmte Luft über Schlitzschienen vor den Fenstern zuführen und im gegenüberliegenden Bereich der Schwimmhallendecke als Abluft absaugen und wieder zur Anlage führen.

Abluft-Abführung

Für die Abluft-Abführung gibt es bei ISO interessante und elegante Lösungen, die ohne störende Luftgitter auskommen. Hier kommt auch der gestalterische Aspekt des Schwimmhallenbaus ins Spiel. So können teilweise abgehängte Decken oder ein an der Wand umlaufendes Lichtfries integriert werden und damit gleichzeitig Lüftungskanäle oder andere Elektroinstallationen verdeckt werden.

Beim Thema Licht warnt Andreas Köpke vor zu heller Beleuchtung oder dem Einsatz von Lichtkuppeln in der Decke. In der Regel genügen etwa 30 Prozent der Grundfläche als Fensterfläche für eine angenehme Helligkeit bei Tage. Diese Regel erleichtert auch das Energiemanagement über die Heizung und Lüftung. Die Beleuchtung über dem Becken schaffe zudem große Probleme bei der Auswechslung der Leuchtmittel.

Eleganter und angenehmer wirke dagegen eine indirekte Beleuchtung sowie der punktuelle Einsatz von Strahlern oder Wandlampen, die im optimalen Fall dimmbar sind. Eine optisch attraktive Lösung ist die indirekte Deckenbeleuchtung, die der Form des Beckens nachempfunden ist. Für gehobene Ansprüche kann auch ein Sternenhimmel mittels Glasfachertechnik für eine abendliche Traumkulisse dienen. Bei dem Einsatz von abgehängten Decken ist zu beachten, dass der Rohbau eine Mindesthöhe von etwa 2,80 Metern aufweisen sollte.

Innendämmung mit Akustikeffekt

Ein wichtiger Aspekt in der Schwimmhalle ist die Akustik. Schon in der Bauplanung muss berücksichtigt werden, dass starke Halleffekte vermieden werden. Schallharte Flächen wie Betonwände reflektieren die Schallwellen stärker als weichere Baustoffe, die den Schall teilweise absorbieren. Diesen Effekt gewinnt man auch bei der von ISO entwickelten Wärmedämmung und Dampfsperre, wie Andreas Köpke erläutert. Dabei wird auf der Alu-Dampfsperre beschichtet und verputzt.

Die gewebearmierte Putzschicht wirkt so als Tonmembran, die die auftretenden Schallwellen deutlich weniger reflektiert als die massive Wand. In der Regel genügt dieser Effekt, um eine angenehme Nachhallzeit zu bewirken. Zusätzliche akustische Maßnahmen sind deswegen oft nicht nötig.

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