Kunst, Architektur, Design: So schön lassen sich Pools inszenieren

Kunst ist eine Ausdrucksform von Gefühlen und Gedanken, das schöpferische Gestalten und Schaffen von Werken. Architektur ist die Wissenschaft von der Gestaltung und Konstruktion von Bauwerken. Design ist die Gestaltung eines Produkts hinsichtlich seines optischen Erscheinungsbildes und seiner Benutzbarkeit.

Im Folgenden zeigen wir Ihnen, wie sich diese Philosophien auch am Objekt des Swimmingpools umsetzen lassen.

ISABELL MUNCK: PERFEKTE LEIDENSCHAFT

Foto: Isabell Munck

Das Talent bekam Isabell Munck in die Wiege gelegt. Schon als Kind hat die Stuttgarter Fotokünstlerin und diplomierte Designerin Bildvorlagen oft so lange gezeichnet, bis sie absolut zufrieden mit dem Ergebnis war. Heute ist ihr ausgeprägter Perfektionismus – eine Eigenschaft, auf die sie zurecht stolz ist – ein wichtiger Motor für ihre Schaffensweise. „Meine Werke entstehen im Kopf,“ erzählt sie im Gespräch mit der Redaktion. Was später in vielen Arbeitsstunden und unter enormem Aufwand Gestalt annimmt, „hat sie genau vor Augen“. Und ein Projekt ist erst dann fertig, wenn sie spürt und genau weiß: „Jetzt ist es geschafft.“

Foto: Isabell Munck

Während des Studiums liebte Isabell Munck es, mit allen möglichen Materialien zu experimentieren. Eine Leidenschaft, die ihr bis heute geblieben ist, und die sich zum Beispiel auch in den vorgestellten Werken widerspiegelt. Hier standen die Elemente Feuer und Wasser Pate für ihre Fotokunst, für die sie keinen Aufwand scheut. So konstruierte sie in ihrem Atelier eigens einen künstlichen Wasserfall, um ihre Vorstellungen für die „VERTIKALE UNTERBRECHUNG“ (s.o.) umzusetzen.

Foto: Isabell Munck

Mit ihrer Kamera fängt die Allrounderin, die in Auftragsarbeit auch Kunstfotografien zur Philosophie von Firmen anbietet, unzählige, von ihr inszenierte Momente ein, die sie später, Bild für Bild, zu einem großen Ganzen, dem Kunstwerk, zusammenfügt. „Ich gebe den Naturkräften Gestalt und meine Bilder sind immer assoziativ“, erklärt sie zum Abschluss. Unser Resümee: Welch ein Glück, dass der Großvater ihr mit elf die erste Kamera geschenkt hat!   

Bild: Isabell Munck
Isabell Munck wurde 1964 in Stuttgart geboren. An der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart absolvierte sie ihr Hochschulstudium in den Fachbereichen Grafikdesign und Fotografie. Seit 1991 ist sie als Fotokünstlerin mit Ausstellungstätigkeit im In- und Ausland und als Grafik- und Fotodesignerin im Bereich Corporate Design-Gestaltung für Unternehmen tätig. Weitere Projekte plant das Multi-Talent im Bereich des Films.
www.isabell-munck.de


BERND SCHWEIZER: RÄUME SCHAFFEN – VON INNNEN NACH AUSSEN

Foto: Tom Philippi

Was macht gute Architektur aus? Für den Stuttgarter Architekten Bernd Schweizer liegt der Schlüssel dafür im Eingehen auf die Bedürfnisse der Bewohner. „Es geht darum, wie man sich in den Räumen fühlt, die Fassade kommt erst hinterher.“ Entsprechend entwirft Schweizer seine Gebäude von innen nach außen. Gute Architektur überrasche den Betrachter immer wieder neu, sie sei nicht durchschaubar. Schweizer nennt als Beispiel die Werke von Frank Lloyd Wright oder aber Chen Kuen Lee, zwei Vertreter des organischen Bauens, einer Architekturrichtung, der sich auch Schweizer verbunden fühlt. Lee ging sogar soweit, mit den Menschen, für die er Gebäude konzipierte, zusammenzuleben und ihre Bedürfnisse zu studieren. Wrights Gebäude wie das berühmte „Falling Waters“ gehen eine organische Verbindung mit der sie umgebenden Natur ein. Jedes von Wrights Gebäuden ist so individuell wie die Menschen, die  in ihm leben oder arbeiten.

Foto: Tom Philippi

Bernd Schweizer ist es ebenfalls sehr wichtig, dem Bewohner individuelle Raumerlebnisse zu schaffen. Im vorliegenden Beispiel ging es dem Bauherrn darum, ein südländisch anmutendes Haus als persönlichen Rückzugsort zu erhalten. In einem Seitentrakt zwischen Haupthaus und einem zentralen Innenhof plante Schweizer ein Hallenbad, dessen Raffinesse sich erst auf den zweiten Blick erschließt. „Wichtig bei allen Pools, die ich plane, ist mir der Außenbezug, die Verwebung von innen mit dem Garten draußen.“

Große Schiebetüren sowie die nach oben hin geöffnete Sandsteinmauer sind beim vorliegenden Beispiel entsprechende Stilelemente. Auch bleibt die Technik bei Bernd Schweizer im Verborgenen. „Der Hauptblick sollte frei von sichtbarer Technik sein“, so Schweizer. Er nennt das Beispiel einer schwebenden Einstiegstreppe, unter der Bodenabläufe und Ansaugungen verbaut werden. Auch die Struktur des Schwimmbades ist klar gegliedert: Der etwas separierte Einstieg, der Massagebereich mit dem Wasserfall an der Wand sowie der Schwimmbereich entlang der lichtdurchfluteten
Natursteinwand. Ein Raum, der die Bedürfnisse seiner Bewohner in den Mittelpunkt stellt. Denn: „Ein Haus wird viel stärker von innen wahrgenommen als von außen“, betont Bernd Schweizer.

Bild: Tom Philippi
Bernd Schweizer arbeitet seit 1996 als selbstständiger Architekt. Im Jahr 1964 geboren, studierte Schweizer an der Universität seiner Heimatstadt Stuttgart. Sein Credo: Räume zu schaffen, die einen schönen und lebenswerten Ort entstehen lassen – auf die Menschen zugeschnitten – in dem man heute, aber auch morgen leben oder arbeiten möchte. www.schweizer-architekten.de

NINA NOLTE: „THE BEST IS YET TO COME“

Bild: Nina Nolte

Nina Noltes künstlerischer Werdegang führte über die abstrakte Malerei zum Realismus, mit dem sie sich seit den 1990er-Jahren mit großer Detailgenauigkeit beschäftigt. Während ihrer kreativen Schaffensphasen inspirierten keine Geringeren als die Musiklegenden Turner Layton,
Keith Jarrett oder Willie Nelson die Berliner Künstlerin. Eine zentrale Rolle in ihren farbintensiven Gemälden spielt die Frau, thematisiert in unterschiedlichen Lebensphasen, als Einzelobjekt oder auch als Gruppenporträts.

„Ich sehe in diesen BestAgerinnen keine bornierten Luxusweibchen, sondern starke Frauen, die an einem besonderen Wendepunkt in ihrem Leben angekommen sind“, so Nina Nolte. „Meine Werke aus der Serie „THE BEST IS YET TO COME“ reflektieren Frauengespräche, in denen es um Gegenwart, Zukunft und auch um die gelebte Vergangenheit geht.“ 2015 beschloss die in Berlin lebende Nina Nolte eine LIMITED EDITION mit Reproduktionen zwölf ihrer Werke herauszugeben. Zu diesen je 150 handsignierten Exemplaren gehören auch die hier gezeigten Bilder „A PENNY FOR YOUR THOUGHT“ (oben) und „FORGOTTEN DREAMS“ (unten), jeweils Textile Art Prints in der Größe 110 x 160 cm. Zwei Gemälde der Künstlerin gibt es bisher auch als Lightboxes – das sind von innen mit LED-Leuchten illuminierte Bilder, die dann zugleich Kunstwerk, Objekt an der Wand und stimmungsvolle Lichtquelle in Einem sind.

Nina Nolte wurde 1957 in El Salvador geboren und wuchs in Deutschland und Barcelona auf. Am Beginn ihrer künstlerischen Karriere ­arbeitet sie noch abstrakt, Mitte der 1990er-Jahre wendet sie sich dem Realismus zu. Mit Porträts und unter anderem Werken der Serie „Poolpaintings“ oder „Glamour and ­Grace“ gelingt ihr der internationale Durchbruch. www.ninanolte.com

RAINER MARIA LATZKE: SCHWIMMBAD MIT AUSSICHT

Bild: Rainer Maria Latzke

Als SCHWIMMBAD+SAUNA in den 80er-Jahren über einen jungen unbekannten Künstler berichtete, konnte niemand ahnen, dass Rainer Maria Latzke am Beginn einer internationalen Karriere stand. Heute bedient ­dieser „moderne Michelangelo“, wie ihn Medien auch bezeichnen, mit einem Team ausgewählter Künstler und Interior Designer sein Klientel von Niederlassungen in China, den USA und Europa aus. In seinem Institut für Frescografie forscht er an neuen Herstellungstechniken für Wandbilder. Während Originale von Latzke nur einem eingeschränkten Personenkreis zugänglich sind, bietet die von ihm erfundene Frescografie einem größeren Publikum die Möglichkeit, seine Kunst in Originalqualität auf ihre Wände zu bringen – als auf den Raum maßgeschneiderte Unikate auf wandgroßer Leinwand. Mit seiner neuesten Entwicklung, der Fresco-Litho­grafie, geht er den konsequenten nächsten Schritt: durch ein spezielles Anbringungssystem jederzeit abnehm- und wiederverwendbare Bilder.

Bild: Rainer Maria Latzke

Rainer Maria Latzke gilt als einer der führenden Wandmaler unserer Zeit. Das Forbes Magazin nannte ihn den „einflussreichsten Maler der 90er-Jahre“. Latzke lehrt neben seiner künst­lerischen Arbeit als Professor für Wandmalerei an der Universität von Utah und der Kunsthochschule von Shanghai. www.rainermarialatzke.com

FRANK POPPER: GLANZ UND GLAMOUR

Foto: Frank Poppner

So schillernd wie die Namen der Objekte von Frank Poppner sind, wie etwa „Pyratide“, „Golden Pulsar“, „Solaris“ oder auch „Flower Power“, so funkelt und glitzert auch ein Swimmingpool nach der Installation eines „Pooldiamonds“. Das Inlay des oben gezeigten Kunstobjektes, der „Pyra­tide“, wurde aus Muranoglas und 24-Karat-Echtgold gestaltet. In der Mitte sitzt eine metallbedampfte Glaspyramide, deren Licht changiert. Der äußere Kreisring besteht aus dem Sandstein „Mares de Santanyi“, ­einem Gestein, das in Steinbrüchen bei Santanyi auf Mallorca gebrochen wird. Unter anderem arbeitet der Stein- und Lichtkünstler auch an großen Skulpturprojekten wie etwa den Schleifischen zu Kappeln.

Frank Poppner Seine Karriere als freischaffender Künstler ­begann Anfang der 1980er-Jahre in Berlin. Dem schloss sich eine Lehre als Steinmetz  und Steinbildhauer an. Frank Poppners schöpferische Arbeit mit Stein und Licht findet ihren Höhepunkt in der Gestaltung von Kunstobjekten für Schwimmbäder und dem ganzheitlichen Pool Art Design. www.frankpoppner.com / www.pooldiamonds.com

VLADIMIR HRUBES: WASSER, LICHT UND GLAS

Foto: Vladimir Hrubes

Bei der Gestaltung seiner Glaskunstobjekte für Schwimmhallen setzt Vladimir Hrubes seit Jahren auf die Fusingtechnik, die sich besonders für große Glasflächen eignet. Als Träger dient dabei zunächst eine farblose, circa 6 – 10 Millimeter starke Glasscheibe, auf der der Künstler zugeschnittene Glasteile (1-3 mm), Glassand oder Glaspulver platziert. Danach werden die drapierten Elemente in einem Spezialofen bei etwa 800 °C mit der Trägerplatte verschmolzen. Auf dieses so entstandene Glaskunstobjekt wird zum Abschluss von der Rückseite noch eine weitere Glasscheibe aufgeklebt. Ob klassisch, modern oder verspielt – Wasser, Licht und Glas gehören für Vladimir Hrubes immer zusammen.

Vladimir Hrubes wurde 1943 in Prag geboren. Nach seiner Lehre als Schriftmaler studierte er an der Kunstgewerbeschule in Prag. 1970 emigrierte er nach Deutschland. Dort folgten weitere Studienjahre in Frankfurt und Karlsruhe. 1977 arbeitete er als freischaffender Künstler in seinem Studio für Raumdesign und Malerei und gestaltete unter anderem exklusive Räume wie etwa Schwimmhallen. www.atelier-hrubes.de

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