Quasi keine Grenzen für den Dorapool

Mit dem System Dorapool haben der erfahrene Schwimmbadbauer Rainer Köppen und Boris Hemmerle ein simples Baukastenprinzip entwickelt. Im Interview erklären Sie die Details dazu.

Schwimmbad+Sauna Profi: Erklären Sie unseren Lesern bitte das Prinzip und den Aufbau des Dorapools.
Boris Hemmerle: Dorapool basiert auf speziell gefertigten Poolbauplatten, welche in unserer Produktion auf Kundenwunsch maßgefertigt werden und dadurch einen extrem schnellen und genauen Aufbau sicherstellen. 

Ist es ein Skimmerbecken oder ein Überlaufbecken – oder kann man den Pool gar für beide Varianten bauen und planen?
Hemmerle: Grundsätzlich handelt es sich bei dem Dorapool-System um ein Skimmerbecken, welches aber auch bei entsprechender Planung und Absprache als Überlaufbecken genutzt werden kann.

Das Konzept vom Dorapool ist sehr genau

Welche Materialien verwenden Sie und welches sind deren Vorteile?
Hemmerle: Wir lassen zunächst Platten für uns produzieren, welche rund fünf Zentimeter stark sind und einen Kern aus extrodiertem Kunststoff haben. Ahnlich den bekannten Jackodurplatten, die als Dämmung von Kellerwänden im Erdreich verwendet werden. Dieser Kern ist außerdem mit einem sehr aufwändigen Verfahren sowohl innen als auch außen mehrschichtig versiegelt. So werden die Platten derart steif, wie wir es uns gewünscht haben.

Was ist das Besondere am Dorapool?
Hemmerle: Neben der Geschwindigkeit beim Aufbau ist das Konzept sehr genau. Dies ist besonders beim Auskleiden mit Folie ein Riesenvorteil. Einbauteile die schief, zu tief oder auf verschiedenen Höhen eingebaut sind, gibt es bei unserem System nicht. Da sitzt jedes Einbauteil perfekt an Ort und Stelle und macht es dem Folienauskleider sehr einfach, die Folie faltenfrei einzuschweißen.

Dorapool wird komplett mit Einbauteilen geliefert

Wie schwer oder wie einfach ist es, Einbauteile wie Einlaufdüsen, Skimmer, Gegenstromanlage und Massagedüsen zu integrieren?
Hemmerle: Die Einbauteile können sowohl von unserem Kunden selber vor Ort eingebaut werden oder er nutzt unseren Einbauservice und lässt sich die Poolbauelemente schon komplett mit den integrierten Einbauteilen liefern. Wir bieten übrigens nicht nur den Service des Einbaus der Einbauteile an, sondern können die Verrohrung der Düsenwand durch unser geschultes Fachpersonal schon bei uns vornehmen. Vor Ort muss dann nur noch der Flexschlauch an der Düsenwand verklebt werden. Große Arbeitsbereiche beim Ausschachten braucht es damit auch nicht, ebenfalls spart man entsprechend Material beim Hinterfüllen ein. Auch Gegenstromanlagen und Massagedüsen finden problemlos Platz.

Ist eine Einstiegstreppe integriert?
Hemmerle: Eine integrierte Einstiegstreppe ist bei unserem System nicht berücksichtigt. Sie haben somit die maximale Flexibilität und können die Treppe komplett nach Ihren Wünschen gestalten – entweder durch Mauerwerk oder durch Fertigelemente. Auch Flachwasserzonen oder aufwändige Treppen sind auf diese Weise gut zu gestalten.

Zwei Kernmärkte: Endverbraucher und Schwimmbadbauer

In welchen Maßen und Formen können Sie den Pool anfertigen?
Hemmerle: In der Gestaltung der Beckengröße ist der Dorapool absolut ungebunden. Es gibt quasi keine Grenzen, weder nach oben noch nach unten! Auch in der Gestaltung der Beckenform gibt es quasi keine Grenzen. Das Einzige, das unser System nicht kann, sind Rundungen.

Für welche Zielgruppe haben Sie den ­Dorapool entwickelt und warum?
Hemmerle: Wir fokussieren uns auf zwei Kernmärkte: zum einen der Endverbraucher/DIY-Kunde, der sich den Traum vom Pool selber erfüllen, dabei jedoch nicht auf die Expertise und Erfahrung eines Fachbetriebes verzichten möchte. Zweitens: die Schwimmbadbauer, die unser System für sich entdeckt haben. Es gibt keine lange Wartezeiten auf den Rohbauer, keine Trocknungszeiten oder Verzögerungen durch Regenwetter und immer glatte und gerade Wände. Auch eine Bodenplatte, die nicht zu hundert Prozent im Wasser steht, können wir problemlos ausgleichen.

Dorapool: Anleitung wie beim schwedischen Möbelhaus

Gibt es Einschränkungen bezüglich Wasseraufbereitung und Wassertemperaturen?
Hemmerle: Uns sind bis zum heutigen Tage zumindest keine bekannt. Ernsthaft: Es gibt keine! Allerdings sollte man die Angaben der Folienhersteller nicht außer Acht lassen.

Welche Vorteile bietet der Dorapool den Endkunden und den Fachhändlern?
Hemmerle: Endkunden profitieren von über drei Jahrzehnte langen Poolbauerfahrung. Sie bekommen alles aus einer Hand und werden auch nach dem Kauf persönlich betreut. Hinzu kommt ein sehr schneller Aufbau und ein perfektes Ergebnis, wenn man sich an die Aufbauanleitung hält. Wir vergleichen unser System sehr gerne mit einem sehr bekannten schwedischen Möbelhaus: Sie bauen einfach von Bild zu Bild und am Ende ist der Pool fertig. Für Schwimmbadbauer ergeben sich völlig neue Umsatzmöglichkeiten. Unsere Kunden lassen den Pool nicht mehr durch einen Rohbauer erstellen, sondern bauen den Beckenkörper selber – und das in wenigen Stunden. Hinzu kommt die perfekte Basis für eine Folienauskleidung.

Circa vier Jahre Entwicklung

Wie sind Sie auf die Idee des Dorapools gekommen und gab es einen Auslöser?
Rainer Köppen: Nach vielen Jahren im Poolbau erlebte ich beim Einbringen der Schwimmbadfolie immer wiederkehrende Probleme, wie zum Beispiel schlecht verputze Beckenwände, schiefe Bodenplatten, schief eingesetzte Einbauteile, lange Warte- und Trockenzeiten vom Rohbauer und vieles mehr. Dies wollte ich durch ein eigenes System verändern. Wichtig war für mich die Arbeitserleichterung, und dass wir die Arbeiten mit eigenen Monteuren erledigen können. Auch ein schnelles und sauberes Ergebnis war mir wichtig.

Wie lange und wie intensiv gestaltete sich die Entwicklung und was waren die größten Herausforderungen?
Köppen: Die Entwicklung bis zur Einreichung beim Patentamt dauerte circa vier Jahre. Hierbei wurden Prototypen gebaut und im laufenden Betrieb beobachtet. Die größten Herausforderungen bestanden in den Berechnungen durch den Statiker und dem Patentverfahren, das fünf Jahre dauerte!

Kunden vom Dorapool begeistert

Was kostet ein Dorapool und wovon hängt der Preis ab?
Hemmerle: Ein Komplettbausatz inklusive Filtertechnik, Folie, Vlies, Beckenkörper und allen dazugehörigen Materialien wie Verrohrung, Fittinge, Kleber und Pinsel, also allem, was man benötigt, um den Pool komplett betriebsbereit zu bekommen, startet bei einer Große von 6,0 x 3,0 x1,50 mit 11.500 Euro.

Welche Resonanz haben Sie von Kunden und dem Schwimmbadbauer bisher erhalten?
Hemmerle: Unsere Kunden sind durch die Bank begeistert von der Geschwindigkeit beim Aufbau und dem geraden und glatten Beckenkörper. Wir haben in diesem Jahr auch schon einen Kunden gehabt, der den kompletten Pool innerhalb von einem Tag gebaut, gefüllt und hinterfüllt hat. Hierzu findet man auf unserer Internetseite ein Zeitraffervideo. Wir wollen trotz des Erfolgs in diesem Jahr nicht nach den Sternen greifen und gemeinsam mit unseren Kunden wachsen. Dorapool soll also auch in der Zukunft ein Produkt sein, welches aus der Praxis für die Praxis ist.

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