Chemia Brugg: Der aufstrebende Anbieter

Anfang Februar veranstaltete Chemia Brugg zum wiederholten Mal einen Workshop für seine Kunden. Zum zweiten Mal heißt er „X-Perience Day“. Das Schweizer Unternehmen beliefert den heimischen Schwimmbadmarkt mit einem umfangreichen Sortiment an Produkten für den Schwimmbadbau.

Chemia Brugg ist ein alteingesessenes, erfolgreiches Unternehmen unweit der Grenze zu Deutschland. „Wir sind nämlich mehr als nur ein Lieferant“, sagt CEO Patrick Bossart. „Seit 1882 bieten wir innovative Lösungen und ein breites Sortiment an Chemikalien für verschiedene Einsatzbereiche sowie Komponenten für den Schwimmbadbau.“ In letzter Zeit entwickelte es sich zu einem aufstrebenden Anbieter für den Schweizer Schwimmbadmarkt.

Namhafte Lieferanten

Zu den Lieferanten gehören unter anderem Diamant Unipool (Edelstahl- und PP-Becken), Binder (Gegenstromanlagen), Peraqua (PVC-Produkte, Poolsteuerung, Filteranlagen), Watervision (Poolbeleuchtung), Herborner Pumpentechnik, Nature Works (Glasfiltermedien), Lovibond Water Testing (Wasseranalytik) oder auch Planet Spa (Einbauteile). Mit der Eigenmarke „Aquea“ beliefert man zudem den Schwimmbadbau mit allen nötigen Mitteln zur Wasserpflege.

Mit dem „X-Perience Day“ bereitete Chemia Brugg nun zum wiederholten Mal die Kunden auf die neue Saison vor und schulte sie dabei in Praxis und Wissen. Bei der diesjährigen Veranstaltung in Bruggs Nachbarort Birr fanden sich rund 120 Teilnehmer ein, die sich die Vorträge der Zubehörlieferanten zu Gemüte führten und in separaten, interaktiven Workshops ins Detail gehen, Fragen stellen und den Dialog suchen konnten.

Workshops und Vorträge

Nach der Begrüßung durch CEO Patrick Bossart und weiteren Instruktionen von Marketingchef Thomas Steiger begann die Vortragsreihe mit Herborner Pumpentechnik. Das Unternehmen existiert seit 1874, hat eine eigene Produktion und Gießerei in der gleichnamigen hessischen Stadt, darüber hinaus Werke in den Niederlanden und in Texas (USA).

Dazu wurde Exportmanager David Türk aus Birmingham live zugeschaltet. Dort fand zu diesem Zeitpunkt die britische Pool- und Wellnessmesse „Spatex“ statt, auf der Herborner ausstellte und Türk zugegen war. Türk stellte das Unternehmen aus dem Hessischen näher vor, das seinen Löwenanteil mit der Ausstattung von öffentlichen beziehungsweise kommunalen Schwimmbädern bestreitet.

Nichtsdestoweniger führt man seit geraumer Zeit auch die für den privaten Schwimmbadbau konstruierte Reihe „Waterblue“ und die neueste Generation „Waterblue-k“. Türk beschrieb ihren Aufbau und die Leistungsdaten. Diese Modelle konnten die anwesenden Schwimmbadbauer auch am Stand von Herborner genauer kennenlernen. Chemia Brugg stellt für Herborner eine neue Vertriebsmöglichkeit in der Schweiz dar.

Poolbeleuchtung von Watervision

Als Inhaber und Geschäftsführer stellte im Anschluss Jan de Boer das niederländische Unternehmen Watervision vor. Es wurde 2004 gegründet und hat seither mehr als 60.000 öffentliche und private Schwimmbäder mit Beleuchtungen und Scheinwerfern ausgestattet. Alle heute hergestellten LED-Spots werden in seinem Heimatland hergestellt.

Als größeres Chemieunternehmen muss Chemia Brugg insbesondere den Sicherheitsaspekt und die geltenden Regeln dazu beachten. Tobias Schild, der Sicherheitsverantwortliche und Gefahrgutbeauftragte, referierte deshalb zum risikobewussten Umgang mit gefährlichen Chemikalien im Versandprozess. Schließlich hantieren Schwimmbadbauer in ihrem Alltag oft genug mit entsprechend sensiblen Pflegemitteln. Und deren Handhabung muss zu hundert Prozent sitzen.

Partnerunternehmen Peraqua

Das wichtigste Partnerunternehmen von Chemia Brugg ist seit Beginn an der österreichische Zubehörhersteller Peraqua. Von ihm bezieht man PVC-Teile aller Art: Fittinge, Ventile, Rohre, Kugelhähne und was der Schwimmbadbauer noch alles benötigt, um den Pool richtig anzuschließen und zu verbinden. Dazu beliefert man den Schwimmbadbau komplett durchkomponierten Filtersystemen und Regeltechnologien auf dem neuesten Stand der Technik.

Peraquas Technischer Leiter Christian Ramsner stellte den Anwesenden nicht nur die komplette Produktpalette vor, sondern ging vor allem bei den verwendeten Kunststoffmaterialien, die von Peraquas Mutter Praher Plastics hergestellt werden, auf die materiellen Zusammenhänge ein. „Die perfekte Passform für die Schwimmbadtechnik“ nannte Ramsner daher seinen Vortrag. Im interaktiven Workshop am Nachmittag stellte Ramsner die gesamte Palette der Peraqua-Pooltechnik vor: unter anderem die Poolsteuerung „iQnnect“ und die aktuellen Filtersysteme.

Was sind rosa Algen?

Der letzte Vortrag vor der Mittagspause kam von Thomas Steiger, dem Leitung Marketing & Kommunikation von Chemia Brugg. „Was sind rosa Algen?“ fragte er stellvertretend für einen Kunden mit ebenso lautender Supportanfrage. In einem seiner betreuten Pools stellte er ein rosa Färbung des Wassers fest.

Steiger stellte richtig, dass es sich dabei nicht um Algen, sondern um Bakterien handle und um ein Symptom für gebildeten Biofilm. Entsprechend handelte sein Vortrag über die möglichen Ursachen, ihre Vermeidung und ihre Behebung im Fall der Fälle. Steiger ermutigte die Teilnehmer, sich bei jedweder Art von Problemen an Chemia Brugg zu wenden, wo das Know-how zu Hause ist, um derartige Fälle zu lösen.

Referenzpool auf dem Firmengelände

Nach dem Mittagessen fuhr man aufs Firmengelände in Brugg und konnte dort einen komplett ausgestatteten Referenzpool begutachten – ein Edelstahlbecken von Diamant Unipool mit Pooltechnik von Peraqua und Gegenstromanlage von Binder. An einem weiteren Ort führte Hauschemiker Tobias Schild einige mit Abstand zu genießende Versuche durch, um die Wirkung und die Symptomatik bestimmter Stoffe und deren Reaktionen vor Augen zu führen.

Nach der Rückkehr warteten interaktive Workshops auf die Teilnehmer. In kleinen Gruppe konnte man sich von den Produkten der Partnerunternehmen Peraqua, Lovibond und Planet Spa im direkten Dialog und mit Praxisnähe den Themen Poolsteuerung, Filtration, Wasseranalytik sowie Einbau von Poolzubehör widmen.

Einbauteile von Planet Spa

Interessant war zum Beispiel der Workshop von Urs Wittwer von Planet Spa. Das Schweizer Unternehmen ist schon sehr lange mit Einbauteilen wie Unterwasserschweinwerfern, Bodenabläufen oder Einlaufdüsen am Markt. Er stellte seine neue „Circle Line“ vor, eine Produktreihe, die sich mit einfachsten handwerklichen Mitteln einbauen lassen. Dafür entwickelte er einen eigenen Werkzeugschlüssel, mit dem der Einbau völlig simpel zu bewerkstelligen ist.

Den Abschluss bildete ein Vortrag von Enrico Ravasio von „AquaSuisse“, dem Schweizer Pendant des bsw. Ravasio stellte den Verband und seine Arbeit vor und ermutigte die Teilnehmer, die umfassenden Bildungsangebote des Verbands wahrzunehmen. „Das Interesse und die Neugier waren außergewöhnlich groß“, freute sich Patrick Bossart im Anschluss an die eintägige und deshalb sehr kompakte und intensive Veranstaltung.

Texte und Fotos: Joachim Scheible

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