Im Frühling und im Spätsommer ist die Sonnenintensität geringer, das wirkt sich auch auf die Temperatur des Poolwassers aus. Wenn Sie den Pool nach den kalten Monaten aus dem Winterschlaf holen, liegt die Ausgangstemperatur in der Regel bei rund 20 Grad Celsius. Generell braucht die Poolheizung bei der Inbetriebnahme etwas mehr Energie als für den anschließenden Poolbetrieb. Wie viel Energie Sie brauchen, um den Pool anschließend konstant warm zu halten und Wärmeverluste auszugleichen, kommt auf die von Ihnen gewählte Art der Poolheizung an.

Um Wasser um 20 Grad Celsius in einer angemessenen Zeit (zum Beispiel 72 Stunden) zu erwärmen, bedarf es 0,32 kWh pro Kubikmeter Wasser an Energie. Um die Beheizung zu beschleunigen, braucht es mehr Energie. Stellt das Heizsystem hingegen weniger Energie zur Verfügung, verlangsamt dies den Erwärmungsprozess. Nach dem Anheizen des Poolwassers ist es erforderlich, die dadurch erreichte Wassertemperatur aufrechtzuerhalten. Deshalb muss die Poolheizung in der Lage sein, eventuelle Wärmeverluste zu kompensieren.

Welche Faktoren beeinflussen die Wassertemperatur?

Die Temperatur des Poolwassers wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zu den Faktoren, die den Pool erwärmen, gehören die Sonneneinstrahlung, die Wasserbeheizung und die Wärme, die durch die Pumpe abgegeben wird. Zu den Faktoren, die das Wasser abkühlen, gehören die Verdunstung, die abgegebene Wärmestrahlung, der Verlust von Wärme an Becken- und Poolboden sowie Verluste bei der Wärmeübertragung. Die hohe Verdunstungswärme führt dazu, dass etwa 80 Prozent der Wärme dadurch verloren geht. Diesen Prozess beeinflussen vornehmlich die Wassertemperatur und, bei Hallenbädern, die relative Luftfeuchtigkeit im Raum. Sie benötigen also eine weitaus stärkere Poolheizung, um die Wassertemperatur in einem Spa oder Hallenbad dauerhaft hochzuhalten.

Je nach Art der Poolheizung kann es unterschiedlich lang dauern, bis der Pool die gewünschte Temperatur aufweist. Schnell geht es mit energiebetriebenen Heizungen – das erhöht die Verbrauchskosten jedoch enorm. Bei solaren Poolheizungen und Wärmepumpen etwa kann die Wartezeit 24 Stunden und länger betragen. Wie lange es dauert, bis Sie Ihr erstes Bad nehmen können, kommt auch auf die Außentemperatur der Luft, die Ausgangstemperatur des Poolwassers, die Poolgröße und das Fassungs-vermögen an. Hat der Pool erstmal die gewünschte Temperatur erreicht, sorgt die Poolheizung dann dafür, dass die Temperatur auf diesem Niveau bleibt. Sie muss dabei den Wärmeverlust ausgleichen, der bei den meisten Pools zwischen 0,13 und 0,30 Kilowatt (kW ) pro Kubikmeter Wasser liegt.

Welche Möglichkeiten gibt es für die Poolbeheizung?

Wärmetauscher

Im Normalfall kann ein Wärmetauscher problemlos an die Hausheizung angeschlossen werden. Sein Inneres besteht aus zwei getrennten Kreisläufen, die die Wärmeenergie von einer Seite zur anderen übertragen. Das kalte Poolwasser fließt an mit warmem Heizungswasser gefüllten Rohren entlang, wird dadurch selbst erwärmt und kommt mit der höheren Temperatur zurück in den Pool. Diese Variante ist sinnvoll für Pools, die nur gelegentlich genutzt werden und dann schnell auf bestimmte Temperaturen gebracht werden müssen. Zum Beispiel bei Ferien- und Wochenendhäusern.

Bei der höheren Temperaturdifferenz zwischen den Kreisläufen und den höheren Durchflussraten überträgt ein Wärmetauscher mehr Leistung. Bei der Auswahl eines Wärmetauschers müssen Sie also die tatsächlichen Betriebsbedingungen berücksichtigen. Wenn zum Beispiel die Wassertemperatur des Beckens 28 Grad Celsius beträgt, sollte die Warmwassertemperatur am Einlass des Primärkreislaufs 88 Grad Celsius betragen. Nur dann überträgt der Wärmetauscher die Nennleistung.

So sieht ein Wärmetauscher aus. Hier das Modell „Supercharged“ von Behncke. Foto: Behncke

Elektrische Poolheizung

Gibt es keine heiße Wasserquelle in der Nähe oder wird die Versorgung unterbrochen wird, kann eine elektrische Heizung zum Einsatz kommen – im Grunde eine Art Durchlauferhitzer. Die elektrische Heizung besteht aus einer Hülle, einem Rohrheizkörper, einem Thermostat sowie Schutzsystemen. Diese Art den Pool zu erwärmen, ist sehr energieintensiv. Dafür wird das Poolwasser aber schnell warm. Die Heizung wird einfach in die Verrohrung eingebaut. Die Rohre übertragen das Wasser sozusagen mit derselben Wärmeenergie, mit der sie diese aus dem Stromnetz beziehen. Daher ist die tatsächliche Leistung einer elektrischen Heizung immer gleich ihrer Nennleistung. Vorteil: Der Betrieb ist wetterunabhängig.

Wärmepumpe

Die Wärmepumpe ist das am häufigsten verwendete Gerät als Poolheizung. Sie ist darüber hinaus eine weitgehend umweltfreundliche Lösung. Wärmepumpen verursachen keinerlei Emissionen. Ihr Betrieb ist nicht auf einen Verbrennungsvorgang angewiesen, wie etwa mit Gas oder Ölheizung versorgte Wärmetauscher. Eine Wärmepumpe kann in den meisten Fällen nachgerüstet werden und stellt somit für die nachträgliche Installation eine echte Option für die Installation einer Poolheizung dar.

Bei Gartenpools kommt meist eine Luftwärmepumpe zum Einsatz. Eine Wärmepumpe saugt die Luft an und entzieht dieser Energie, die dann ans Wasser abgegeben wird. Wärmepumpen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Für die Beheizung von Pools werden vorwiegend Luft-Wärmepumpen verwendet: Dabei wird der angesaugten Außenluft Energie, beziehungsweise Wärme entzogen, welche dann ans Poolwasser übertragen wird und dieses erwärmt.

Eine Wärmepumpe sollte man in Kombination mit einer Rollladenabdeckung anbringen. So entweicht die Wärme nicht sofort, wenn man mal für ein paar Tage nicht baden will. Die Wärmepumpe läuft mit Strom, wenn man sie aber richtig einstellt und bei hoher Lufttemperatur laufen lässt, braucht man weniger Strom. Bei der Auswahl der richtigen Wärmepumpe kommt es auf die klimatischen Bedingungen am Aufstellungsort, die Bauart und die Dimensionen des Pools an. So ist bei der Aufstellung in 1 000 Metern Höhe eine um circa 20 Prozent geringere Leistung gegenüber der Aufstellung in Meereshöhe zu erwarten. Überdies beeinflussen regionale Windverhältnisse die Wärmeverluste durch Verdunstung und Wärmeübertragung.

Eine klassische Luft-Wärmepumpe für die Poolbeheizung. Hier das Modell „Top Energy i“ von Topras. Foto: Topras

Poolabdeckung

Sie hilft, den Verlust von Wärme durch den offenen Pool zu reduzieren und kann gut als zusätzliches System verwendet werden. Denn ein mit Abdeckung geschlossener Pool verliert zehn Mal weniger Wärme als ein geöffneter. Entsprechend muss auch das Heizungssystem weniger leistungsstark sein. Die Solarfolie ist die Weiterentwicklung der reinen Poolabdeckung. Die mit Noppen beschichtete Abdeckung heizt den Pool zusätzlich auf, indem sie Sonnenstrahlen aufnimmt, ans Wasser weitergibt und nicht mehr nach draußen lässt. Sie ist sehr wetterabhängig. Gefahr: Das Wasser kann überhitzen.

Eine Schwimmhalle mit toller Poolbeleuchtung mitten im Idyll
Eine Rollladenabdeckung spielt eine bedeutende Rolle bei der Beheizung von Pools. Foto: Bernhard Müller

Solarschlauch oder -ringe

Das Wasser wird erhitzt, indem es durch den Schlauch hindurchfließt. Das Prinzip der Solarringe ist noch einfacher: Sie liegen auf der Wasseroberfläche
und leiten das Sonnenlicht ans Wasser weiter. Bei beiden ist der Betrieb kostenfrei. Allerdings sind Solarschlauch und -ringe in ihrer Leistung sehr wetterabhängig und daher nicht für die Übergangsmonate geeignet.

Blockheizkraftwerk

Für den Pool empfiehlt sich ein Mini-BHKW, bei dem ein Generator Energie in Strom umwandelt. Mittels Kraft-Wärme-Kopplung entsteht Wärme, die dann
genutzt wird, um den Pool zu heizen. Der dabei entstehende Strom kann ins Netz eingespeist werden.

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Der „Dachs“ von Senertec ist ein für die Energieversorgung von Pools geeignetes Mini-BHKW. Foto: Senertec

Solare Poolheizung

Teil der komplett klimaneutralen Solarheizung ist entweder ein Solarabsorber oder ein Kollektor. Absorber übertragen die Wärme direkt auf das Poolwasser. Es gibt entweder Plattenabsorber (Platte aus Polyethylen-Kunststoff ) oder Rohrabsorber (aneinandergelegte Schläuche aus EPDM).
Sie absorbieren die Sonnenstrahlen und geben sie direkt an das durchfließende Wasser ab, das dann zurück in den Pool fließt und diesen so erwärmt. Besonders beim Solarabsorber ist die Erwärmung sicher und kontrolliert und verhindert so das Entstehen von Hitzestau. Ein Wärmetauscher ist nicht notwendig. Das Wasser wird mit einer Poolpumpe angesaugt und fließt permanent durch die schwarzen Röhren des Solarabsorbers. Die Röhren heizen sich durch die Sonne auf. So wird das Wasser des Pools auf bis zu 30 Grad erwärmt und behält in den Sommermonaten eine angenehme Grundtemperatur. Solarabsorber eignen sich besonders für größere Pools und Einbaupools.

Sonnenkollektoren dagegen sollte man in unmittelbarer Poolnähe aufstellen. Gerade für kleinere Pools ist diese Variante besonders geeignet. Bei dieser Art der Poolheizung müssen die Kollektoren unterhalb des Wasserspiegels installiert und nicht wie beim Solarabsorber auf dem Dach des Gebäudes montiert werden.

Nebenbei schont man mit einer solaren Poolheizung die Umwelt und spart durch die niedrigen Betriebs- sowie Investitionskosten auch noch Geld. Denn Strom braucht man jetzt nur noch für Filtertechnik und Wasserattraktionen. Die Installation einer Solarheizung ist sehr einfach und man kann sie selbst montieren, zum Beispiel außen auf dem Dach oder dem Carport, aber auch an Gemäuern und Wänden, die schattenfrei sind. Es empfiehlt sich eine Ausrichtung von 30 Grad gen Süden. Je größer der Pool ist, desto größer muss aber auch die Fläche sein, die für die Solarpaneele benötigt wird. Ein weiterer Nachteil dieser Art der Poolheizung ist die Abhängigkeit vom Wetter.

Eine solare Poolheizung ist eine einfache und sehr umweltfreundliche Variante. Foto: Adobe Stock

Was ist die günstigste Poolheizung?

Neben den Anschaffungskosten müssen Sie bei allen Poolheizungen mit wiederkehrenden Betriebskosten rechnen. Lediglich bei Solarschlauch, Solarringen und Poolabdeckung fallen diese Kosten weg. Diese drei Möglichkeiten reichen für sich aber nicht aus, um den Pool durchgängig warm zu halten. Je nach Poolgröße sind die Betriebskosten unterschiedlich hoch. Die Höhe der Kosten hängt zudem davon ab, wie hoch die Wassertemperatur sein soll.

Je wärmer Sie es mögen, desto mehr Energie ist folglich notwendig und das kostet entsprechend mehr Geld. Auch die Ausgangstemperatur spielt natürlich eine Rolle. Generell müssen Sie für einen dauerhaft warmen Pool folgende Kostenpunkte einrechnen: Kosten für den Betrieb (Energieverbrauch, Stromkosten, Aufheizen nach dem Winter) und Kosten für die Instandhaltung.

Wärmepumpe

Der Energieverbrauch und damit die Betriebskosten sind nicht so hoch, da die Wärmepumpe (hier Luft-Wärmepumpe) die Energie aus der Luft bezieht. Trotzdem braucht die Wärmepumpe Strom für den Betrieb. Rechnen Sie mit rund 1000 Euro für einen großen Pool und mit der Hälfte für einen kleinen Pool pro Saison.

Solare Poolheizung

Sie ist im Betrieb sehr günstig. Man braucht lediglich Strom für die Filtertechnik des Pools und seine Wasserattraktionen. Zudem ist sie wartungsfrei. Nimmt man die recht günstigen Anschaffungskosten dazu, ist sie eine der preiswertesten Lösungen, um den Pool zu heizen.

Mini-BHKW

Auch hier muss man für eine Saison mit Betriebskosten im unteren vierstelligen Bereich rechnen. Hinzu kommen hohe Anschaffungskosten, die aber durch staatliche Zuschüsse reduziert werden können. Positiver Nebeneffekt: Der zusätzlich produzierte Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden – oder Sie nutzen ihn selbst.

Wärmetauscher

Hier wird das Wasser über die Gas- oder Ölheizung erwärmt und sorgt so für einen höheren Energieverbrauch der Heizungsanlage. Die jährlichen Betriebskosten sind auch bei kleinen Pools schon vierstellig.

Elektrische Poolheizung

Sie ist sehr teuer im Betrieb. Vor allem bei großen Pools entstehen in einer Sommersaison hohe Kosten um 5 000 Euro.

Welche laufenden Kosten fallen bei einer Poolheizung an?

Die laufenden Kosten einer Poolheizung hängen in erster Linie davon ab, für welche Poolheizung Sie sich entschieden haben. Abgesehen davon spielt die Poolgröße und der Standort eine entscheidende Rolle. Letzteres aufgrund der täglichen Sonneneinstrahlung und der herrschenden Außentemperatur.

Zu den Betriebskosten für die Poolheizung gehört zunächst einmal die Erstaufheizung im Frühjahr. Es kostet Zeit und Energie das Wasser auf die richtige Temperatur zu erwärmen, nachdem es im Winter deutlich abgekühlt ist. Auch wenn während der Badesaison das Poolwasser ausgewechselt wird, ist eine Erstaufheizung nötig. Wie bei allen anderen Poolelementen muss auch die Poolheizung regelmäßig gepflegt und gewartet werden. Auch diese Kosten sollten Sie berücksichtigen. Bei den so genannten Dauerkosten kommt es dann wieder auf die jeweilige Poolheizung an. Eine Solarheizung hat zwar große Anschaffungskosten, dafür fast keine Betriebskosten. Eine Wärmepumpe dagegen bekommen Sie für weniger Geld, dafür sind die Dauerkosten höher, da das Wasser ständig erwärmt werden muss, zumindest außerhalb des Hochsommers.

Welche Poolheizung eignet sich am besten für welchen Pool?

HEIZUNGSART zum Pool erwärmen:Einsatz von Energie oder Strom:geeignete Poolgröße:
Pool Solarheizungnein, nur im Ausnahmefallalle Pools
WärmepumpeStromgroße Pools
Poolabdeckungneinalle Pools, als Zusatz
Solarschlauchneinkleine und mittelgroße Pools
Solarringeneinalle, sehr wetterabhängig
Solarplane, Solarplatteneinalle Pools, als Zusatz
BlockheizkraftwerkHeizunggroße Pools und Hallenbäder
WärmetauscherHeizungkleine Pools
Elektrische PoolheizungStrom, hoher Verbrauchkleine Pools

Welche Temperatur sollte das Poolwasser haben?

Eine perfekte wissenschaftliche Wassertemperatur gibt es nicht. Es ist auch sehr abhängig von den Besitzern, denn das Gefühl der Wärme bei einer Person kann für eine andere Person bereits zu kalt sein. Die ideale Temperatur des Poolwassers beträgt zwischen 25 und 28°C. Wenn lediglich Erwachsene den Pool nutzen und ein etwas kälterer Pool den Besitzern nichts ausmacht, genügt auch eine Temperatur von etwa 23°C. Bei der Benutzung des Pools durch Kinder sollten die Besitzer die Temperatur entsprechend anpassen und auf bis zu 30 °C erhöhen. Bei zu langer hoher Temperatur besteht allerdings die Gefahr der Algenbildung.

Ein Fazit zum Thema Poolheizung

Ohne eine geeignete Poolheizung hat ein Outdoorpool kaum einen Sinn. Denn trotz Sommern mit Rekordwerten reicht die Sonneneinstrahlung nicht aus, um den Pool dauerhaft auf angenehme Temperaturen zu bringen. Und wer badet schon gerne in kaltem oder zu kühlem Wasser?
Wir haben gezeigt, dass es mehr als eine Möglichkeit gibt, einen Gartenpool zu heizen. Welche Art der Poolheizung die richtige ist, kommt auf eine ganze Reihe an Faktoren an: die Poolgröße, die eigene Wohlfühltemperatur, wie oft man den Pool nutzt, ob man auch in den Übergangsmonaten schwimmen möchte und inwieweit man Wert auf energieeffiziente Lösungen legt. Besonders durch Letzteres lässt sich im Betrieb einiges an Kosten sparen.