Pool Desinfektion mit Chlor & Co

Damit Sie lange Freude an Ihrem Schwimmbad haben, ist eine regelmäßige Pool Desinfektion unabdingbar. So haben Bakterien und andere Keime keine Chance das Schwimmbadwasser zu verunreinigen. In diesem Artikel geben wir hilfreiche Tipps für die Pool Desinfektion bei privaten Schwimmbädern.

Mit ungetrübtem Badespaß ist im wahrsten Sinne sauberes und reines Poolwasser gemeint, welches den Badenden keine gesundheitlichen Schäden zufügen soll. Das verlangt auch der Gesetzgeber, denn die Grundlage für alles Handeln im Schwimmbadsektor ist das Infektionsschutzgesetz (IfSG). In Paragraf 37, Absatz 2, ist festgelegt: „Schwimm- und Badebeckenwasser (…) muss so beschaffen sein, dass durch seinen Gebrauch eine Schädigung der menschlichen Gesundheit, insbesondere durch Krankheitserreger, nicht zu besorgen ist”.

Die genauen Hygieneanforderungen legt das Umweltbundesamt fest – allerdings nur für öffentliche Bäderanlagen. Die Wasserqualität von Privatpools wird im Wesentlichen in der EU-Norm DIN EN 16713 definiert. Auch die EU-weite Biozid-Verordnung gibt Standards vor, die die vorgeschriebenen Anforderungen auch im Sinne des Umweltschutzes erfüllen. Darüber herrscht in der Schwimmbadbranche weitgehend Konsens.

Grundvoraussetzung: Die richtiger Wasseranalyse

Wir steigen jedoch mit ein paar grundlegenden Informationen über die Wasseranalyse ein, denn nur aufgrund richtig gemessener Wasserwerte ist eine effektive Pool Desinfektion überhaupt möglich. Die hohen Anforderungen an die Wasserqualität eines Pools machen eine kontinuierliche Kontrolle der relevanten Parameter nämlich unumgänglich. Selbst wenn der Pool eine Mess- und Regeltechnik hat, sollte das Wasser regelmäßig analysiert werden. Denn auch sie unterliegt Einflüssen, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind, zum Beispiel natürliche Alterung und Verschmutzung der Messsonden. Von daher ist eine Messung per Hand auch immer eine Kontrolle der Online-Messsysteme. Ziel und Zweck einer jeden Badewasseranalyse ist sowohl das Vermeiden einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit als auch der Erhalt der Beckenstruktur, verbundener Einbauteile sowie anderer Komponenten.

Welche Parameter müssen gemessen werden?

  • pH-Wert: Dieser ist wichtig für die Desinfektionswirkung des freien Chlors und sollte zwischen 6,8 und 7,6 liegen. Ideal ist ein pH-Wert von 7,0 bis 7,4. Unter 6,5 (sauer) treten Augenreizungen auf und über 7,8 (alkalisch) verliert das freie Chlor seine Wirksamkeit; Wassereintrübungen und Kalkablagerungen sind die Folge.
  • Freies Chlor: Dieses wird zur Desinfektion und Oxidation genutzt. Die Dosierung ist abhängig von der Poolnutzung, Wassertemperatur, Sonneneinstrahlung und Frischwasserzusatz. Der empfohlene Wert liegt zwischen 0,3 und 1,5 Milligramm pro Liter Wasser (mg/l).
  • Cyansäure: Die organische Trägersubstanz des Chlors beeinflusst bei einem Wert > 50 mg/l die Keimtötungsgeschwindigkeit negativ. Durch die Cyanursäure bleibt das Chlor langzeitstabil und wird nicht sofort verbraucht.
  • Alkalität: Das Säurebindungsvermögen des Wassers beeinflusst den pH-Wert und damit indirekt die Desinfektionswirkung des freien Chlors. Der Wert sollte zwischen 100 und 160 mg/l Calciumcarbonat (CaCO3 ) eingestellt sein.
  • Salzgehalt: Bei der Verwendung einer Salzelektrolyse- oder Hydrolyseanlage sollte dieser gemessen werden. Den empfohlenen Salzgehalt geben die Hersteller der jeweiligen Systeme vor. Ist dieser zu hoch, kann das zu Korrosion an Edelstahleinbauteilen führen.
  • Wasserhärte: Diese unterteilt sich in die temporäre Härte und die permanente Härte. Die temporäre Härte resultiert aus dem Vorhandensein von Hydrogenkarbonaten. Durch deren Abbau entstehen wasserunlösliche Karbonate. Diese können in Verbindung mit einer zu hohen Säurekapazität als Kalk ausfallen. Fugen, Mörtel und Beton sowie metallische Werkstoffe werden angegriffen. Die pH-Wert-Regulierung wird dann äußerst schwierig. Die permanente Härte wird durch Sulfate und Chloride hervorgerufen. Sie führt nur in hohen Konzentrationen zu Kalkausfällungen und kann nur durch Zugabe von Frischwasser reguliert werden.

Wie wird am besten gemessen?

Die simpelste Methode ist der Gebrauch eines kolorimetrischen Pooltesters. Durch Zugabe einer Reagenztablette wird das Probenwasser eingefärbt (proportional zur Konzentration des zu messenden Parameters), mittels einer Farbskala verglichen und per Farbgleichheit liest man das Ergebnis ab. Bitte achten Sie darauf, dass Sie Pooltester kaufen, die der DPD-Methode entsprechen. Dies ist die weltweit anerkannte Nachweismethode für Chlor. Die so genannten OTO-Tester, die immer noch verkauft werden, verwenden das giftige und krebserregende Ortho-Tolidin als Indikator. Und sie messen auch nur das Gesamtchlor – ohne Auskunft über das frei wirksame Chlor.

Wie bleibt das Poolwasser sauber?

Messen Sie am besten regelmäßig die Wasserwerte und sorgen Sie für eine regelmäßige Rückspülung Ihres Filters. Füllen Sie außerdem genügend Frischwasser auf und haben sie stets ihr Beckenwasser im Blick. Wenn es trüb ist, Verfärbungen aufweist und nach gebundenem Chlor riecht, dann stimmt etwas mit Ihrer Wasseraufbereitung nicht. Holen Sie sich in diesem Fall Rat bei Ihrem Poolexperten!

Warum sollte eine Pool Desinfektion durchgeführt werden?

In erster Linie ist die Pool Desinfektion nötig, um eventuell vorhandene Bakterien, Viren oder andere Mikroorganismen abzutöten und eine gute Wasserqualität zu gewährleisten. Bei Wassertemperaturen über 20 Grad vermehren sich die Keime nämlich deutlich. Auch Algen fühlen sich in einem dreckigen Pool wohl und können sich schnell vermehren. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto schneller die Vermehrung.

Um dementgegen zu wirken, ist eine regelmäßige Reinigung und Desinfektion des Pools von großer Bedeutung. Bei der Pool Desinfektion spielt vor allem der pH-Wert eine wichtige Rolle. Ist er nicht richtig eingestellt, kann die Desinfektion beeinträchtigt werden. Vor jeder Pool Desinfektion ist der pH-Wert zu messen und gegebenenfalls zu korrigieren.

Wie desinfiziert man einen Pool?

Eine optimale Wasserdesinfektion können Sie mit Chlor, Aktivsauerstoff und Brom erreichen. Je nach Poolgröße, Anwendungsbereich und Anforderungen kann man sich für eine Desinfektionsmethode entscheiden. Mit allen drei Verfahren entfernen Sie Bakterien ebenso wie andere organische Verunreinigungen, die nicht gefiltert werden können. Jeder der drei Wirkstoffe besitzt Vor- und Nachteile, die wir nachfolgend auflisten.

Pool Desinfektion mit Chlor

Chlor ist die am gebräuchlichste Methode zur Poolwasserdesinfektion – nicht nur im Poolbereich, sondern auch in anderen Feldern wie der Lebensmittelproduktion oder der Textilherstellung. Poolpflegeprodukte auf der Basis von Chlor wirken extrem schnell und zuverlässig. Es ist ein sehr radikales Halogen und zeichnet sich durch ein hohes Desinfektionspotenzial gegenüber Keimen aus, beseitigt schnell und effektiv organische Verunreinigungen im Badewasser. Bei öffentlichen Pools ist deshalb nur Chlor als Desinfektionsmittel zugelassen.

Bei richtiger Anwendung riecht das im Wasser stark verdünnte Chlor kaum. Der typische „Chlorgeruch“ entsteht nur, wenn der Anteil an gebundenem Chlor im Pool zu hoch ist. Eine zu hohe Konzentration davon kann zu Augenrötungen führen. Gebundenes Chlor entsteht dadurch, dass Chlor Verbindungen mit anderen Stoffen eingeht, beispielsweise Harnstoff. Je mehr Urin sich also im Poolwasser befindet, desto mehr Trichloramin bildet sich und desto mehr riecht es. Um eine ausreichende Desinfektion zu gewährleisten, sollte konstant ein Gehalt zwischen 0,5 und 1,0 mg/l an freiem Chlor nachweisbar sein. Dadurch, dass sich Chlor sowohl in festem als auch flüssigem Zustand dosieren lässt, gilt es nebenbei noch als eine der einfachsten Anwendungen. Darüber hinaus ist es auch eine günstige Variante zur Pool Desinfektion.

Es gibt verschiedene Arten von Chlorprodukten, wie zum Beispiel Chlorgranulat, Chlortabletten oder Flüssigchlor. Außerdem haben Sie die Wahl zwischen schnell oder langsam löslichem Chlor und es gibt einen Unterschied zwischen stabilisiertem und nicht stabilisiertem Chlor:

  • Schnell lösliches Chlor: Sorgt für eine kurzfristige Desinfektion und ist daher gut für eine Stoßchlorung geeignet.
  • Langsam lösliches Chlor: Bietet in Tablettenform eine sichere Dauerdesinfektion des Poolwassers.
  • Stabilisiertes Chlor: Dahinter verbirgt sich Chlor mit Cyanursäure. Die Zugabe beugt dem Zerfall des Chlors durch die UV-Strahlung der Sonne vor, sodass die desinfizierende Wirkung des Chlors länger anhalten kann.
  • Nicht stabilisiertes Chlor: Enthält dagegen keine Cyanursäure, wodurch es auch zu keiner Überstabilisierung kommen kann. Besonders vorteilhaft ist nicht-stabilisiertes Chlor, wenn eine schnelle Verfügbarkeit des Chlors gewünscht ist.

Pool Desinfektion mit Aktivsauerstoff

Wenn Sie lieber auf eine chlorfreie Variante der Desinfektion zurückgreifen möchten, ist die Verwendung von Aktivsauerstoff eine gute Option. Es ist ein umweltfreundliches Produkt, das sowohl desinfizierend, oxidierend, als auch gegen Algen wirkt. Es besteht aus Sauerstoff und einem Aktivator, der die Wirkung vervielfacht und verlängert. Dabei handelt es sich nicht um reinen Sauerstoff, sondern um Sauerstoffverbindungen, die bei der Oxidierung ihre desinfizierende Wirkung entfalten. Da Aktivsauerstoff ein Oxidationsmittel ist, kann es auch andere Verunreinigungen im Poolwasser abbauen, beispielsweise Öle, Fette und Schmutzpartikel.

Besonders in geschlossenen Bädern haben sie sich etabliert, da dieses Vorgehen keinen unangenehmen Geruch verbreitet. Auch bei kleinen Schwimmbädern, Aufstellbecken oder Whirlpools ist die Desinfektion mit Aktivsauerstoff vorteilhaft. Das mit Aktivsauerstoff gepflegte Poolwasser ist kristallklar und dabei schonend zu Haut, Augen und Haaren.

Jedoch verfügen Produkte auf Aktivsauerstoffbasis über kein so hohes Desinfektionspotential wie z.B. Chlor oder Brom. Sie zeichnen sich zwar eine kräftige Sofortwirkung aus, die Reaktionszeit ist allerdings deutlich langsamer. Zusätzlich ist aufgrund der geringen Depotwirkung der begleitende Einsatz eines Algizids oder eines Multifunktionsprodukts zu empfehlen.

Wichtig ist die regelmäßige Messung und Optimierung des pH-Wertes und des Aktivsauerstoffgehalts im Wasser. Da Aktivsauerstoff im Wasser nur bis maximal zwei Stunden nach Zugabe im Wasser nachweisen lässt, sollten Sie die Messung circa eine Stunde nach der Zugabe durchführen. Der Wert sollte dann zwischen 5,0 und 8,0 mg liegen. Aktivsauerstoff ist in der Regel als Granulat oder als Tablette erhältlic

Pool Desinfektion mit Brom

Neben Chlor und Sauerstoff ist Aktivbrom die dritte gebräuchliche Desinfektionsmethode für die Pflege von privaten Pools. Die Desinfektion mit Brom läuft im Großen und Ganzen ähnlich ab wie beim Chlor. Der Vorteil ist jedoch, dass gebundenes Brom fast die gleiche desinfizierende Wirkung wie freies Brom hat, zudem aber praktisch geruchlos ist und weniger Augen- und Hautreizungen verursacht. Der größte Pluspunkt ist, dass das Oxydationspotenzial von Brom nicht so stark vom pH-Wert des Wassers abhängig ist, wie bei der Nutzung von Chlor.

Allerdings benötigt man bei einer Desinfektion mit Brom eine höhere Konzentration, im Vergleich zu dem von Chlor. Die ideale Dosierung liegt zwischen 1-2 mg/l. Außerdem sind die Bromprodukte deutlich teurer, weil Brom als Desinfektionsmittel nicht so verbreitet ist.

Brom ist in Tablettenform erhältlich, die für die Wasserdesinfektion in Schwimmbecken oder Whirlpools verwendet werden können. Der ideale Wert für Brom im Swimmingpool liegt bei 1 bis 3 ppm (Teile pro Million), bei Whirlpools etwas höher. Dank seiner höheren pH-Wert-Toleranz bietet Brom auch bei erhöhtem pH-Wert eine optimale Desinfektionssicherheit.

Was ist die beste Pool Desinfektion?

Diese Frage kann man für den privaten Anwender nicht pauschal beantworten, da sich die optimale Wasserpflege nach den Wünschen des Anwenders und den Anforderungen des Poolwassers richtet. In nachfolgender Tabelle listen wir aber die wichtigsten Unterschiede für die Pool Desinfektion noch einmal auf.

DesinfektionsmittelVorteileNachteile
Chlor– günstigste Variante
– sehr effektiv bei der Abtötung von Bakterien
– sehr einfache und schnelle Anwendung
– wirkt extrem schnell im Wasser
– hat eine lange Haltbarkeit
– starker Geruch kann sehr unangenehm sein
– kann Augen- und Hautreizungen zur Folge haben
– muss vorsichtig eingesetzt werden
– kann bei falscher Dosierung zu Korrosion an Poolausrüstungen führen
Brom– durch die Tabletten eine sehr unkomplizierte Anwendung
– Wirksamkeit ist von keinen anderen Parametern abhängig
– weniger anfällig für UV-Strahlung und dadurch geringere Belastung des Wassers
– teuerste Variante
– eher kürzere Wirkungsdauer
Aktivsauerstoff–  effektive, geruchlose und geschmacksneutrale Alternative
– hinterlässt keine Rückstände
– kann mit anderen Desinfektionsmitteln kombiniert werden
– höhere Wirksamkeit und bietet sich für eine Stoßchlorung an
– einfache Anwendung
– längere Reaktionszeit und kürzere Wirkungsdauer
– teurer als Chlor
– geringere Desinfektionsfähigkeit

Wie lange dauert es, bis das Wasser im Pool kippt?

Unmittelbar nachdem das Wasser in das Becken gefüllt wird, müssen Sie sich um die richtige Wasserpflege kümmern. Sie dürfen sich nicht vom frischen und klaren Wasser verleiten lassen, sondern sollten sich darum kümmern, das dieser Zustand so lange wie möglich anhält. Für die Wasserpflege allgemein sollte der Grundsatz gelten, dass vorbeugen besser ist als heilen. Schon nach wenigen Tagen ohne entsprechende Wasserpflege kann es zu spät sein und das Wasser kann kippen. Das macht sich mit trüben oder verfärbtem Wasser bemerkbar. In solch einem Stadium ist die Mühe und der Bedarf an Wasserpflegemitteln sehr viel größer, das Wasser wieder sauber zu bekommen, als wenn man sofort mit milder Wasserpflege begonnen hätte. 

Wie kann die Pool Desinfektion für Mensch und Umwelt optimal ausfallen?

Neben dem pH-Wert achtet man vermehrt auf das Zusammenspiel der drei Parameter pH-Wert, Gesamthärte und Karbonathärte. Ist einer der Werte zu hoch, kann es zu Kalkausfällungen kommen und die Pool Desinfektion ist beeinträchtigt. Ist einer der Werte zu niedrig, kann es zu Korrosion an den Armaturen führen. Durch eine zu niedrige Karbonathärte können starke pH-Schwankungen auftreten. Ist das Wasser richtig eingestellt, dann ist der pH-Wert im idealen Bereich stabil und das Wasser optimal für die Pool Desinfektion vorbereitet. Die korrekte Einstellung und Stabilisierung des pH-Werts führt also zu weniger Chemieeinsatz und ist dadurch besser für die Umwelt. Die Dosierungen und Konzentrationen müssen sorgfältig abgestimmt werden, um eine leichte und effiziente Pool Desinfektion zu ermöglichen.

Fazit zur Pool Desinfektion

Für eine problemlose und effektive Pool Desinfektion können Sie, je nach Anforderung, zwischen den oben beschriebenen Möglichkeiten wählen. Die Chlor-Methode ist die gängige und günstigste Variante der Pool Desinfektion. Aktivsauerstoff und Brom stellen mittlerweile aber sehr gute Alternativen dar, vor allem für Menschen mit empfindlicher Haut und solche, die den typischen Chlorgeruch vermeiden wollen. Aber egal für welche Methode der Pool Desinfektion sie sich entscheiden: Eine regelmäßige Kontrolle der Wasserwerte und eine sorgfältige Dosierung des jeweiligen Desinfektionsmittels sind bei allen Methoden ziemlich entscheidend für die Wirkungsfähigkeit am Ende.

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